Das Bienenjahr im September – Mit diesem kleinen Beitrag wollen wir den Anfang machen und nehmen so nach und nach das gesamte Bienenjahr unter die Lupe. Der September markiert den Beginn der kleinen Serie und am besten legen wir gleich mal los. Die Honigernte ist abgeschlossen, der Honig ist geschleudert und abgefüllt. Die Varroabehandlung ist gemacht, Ableger sind gebildet und jetzt geht es nur noch darum, das Volk gut einzuwintern. Doch der Reihe nach.
Die Natur nimmt ihren Lauf
Das Angebot an Pollen, Nektar und Honigtau reduziert sich im August immer mehr. Somit ist die Tracht zu Ende, was auch das Ende des Bienenjahres bedeutet. In einigen Fällen fliegen noch vereinzelte Bienen aus und finden sogar noch etwas Nektar von Wildpflanzen. In einigen Regionen wachsen beispielsweise diverse Korbblütler, die sogar noch reichlich Nektar beinhalten. Auch Buchweizen spendiert noch wertvollen Nektar, somit läuft das Bienenjahr im September wirklich ganz langsam aus.
Die Wirtschaftsvölker wissen anhand der kürzeren Tages und der nachlassenden Tracht, dass es auf den Winter zugeht. Als Wirtschaftsvolk wird übrigens ein Bienenvolk bezeichnet, welches mindestens ein Jahr alt ist und somit bereits einen Winter gemeistert hat. Jedenfalls gehört zur Vorbereitung auf den Winter, dass sich die Brut reduziert und dass sich damit auch die Population im Bienenstock nicht weiter erhöht.
Ganz anders sieht es bei den Ablegern aus. Etwa ab Ende August schlüpfen die Winterbienen, die das Bienenvolk über den Winter bringen. Sie leben im Gegensatz zu den Sommerbienen mehrere Monate und haben von Natur aus eine andere Genetik. Für die Überwinterung muss das Bienenvolk natürlich gesund sein, dass bringt uns zum nächsten Stichwort: Die Varroamilbe.
Die Varroamilbe
Die Milbenart ist für die Bienen das, was für manche Menschen Zecken sind. Die Varroamilbe wurde in den 1970er Jahren durch den Menschen aus dem asiatischen Raum zu uns gebracht. Sie „zeckt“ sich an den Bienenkörper und saugt die Fettpölsterchen aus, dabei überträgt sie zugleich Krankheiten.
Dummerweise vermehren sich Milben rasend schnell, was natürlich ein Eingreifen des/der Imkers/in erforderlich macht. Ansonsten war es das ganz schnell mit dem Bienenvolk. Zur Bekämpfung der Milbenart wird gerne Ameisensäure eingesetzt. Allerdings kann diese Säure auch die Brut vernichten. Deshalb greifen auch viele Imker/innen auf eine Mischung ätherischer Öle, hauptsächlich bestehend aus Kampfer, Eucalyptusöl und Thymol (Thymol ist ein Öl aus Bohnenkaut, Ajowan, Thymian und Oregano). Beim Verdunsten der Öle fallen die Milben ab und sterben.
Das Bienenjahr im September – Imkerarbeiten
Der/die Imker/in hat also bereits die Milbenbehandlung durchgeführt und im Normalfall hat er sogar schon für den Winter eingefüttert. Im Bienenjahr im September prüft er / sie den Futtervorrat für den Winter. Viele Imker setzen hier auf Nachhaltigkeit und kaufen natürlichen Zucker, der regional aus Zuckerrüben hergestellt wird. Andere wiederum nehmen Bio-Zucker aus Zuckerrohr, doch dieser kommt meist aus Südamerika. Nicht so optimal ist die Zufütterung mit Maisstärkesirup. Dieses Futter mag kostengünstiger als ein hochwertiger Zucker sein, doch aufgrund der Inhaltsstoffe kann Maissirup den Darm der Bienen belasten. Der Futtervorrat sollte bis April reichen – und nein, der eigene Honig reicht oft nicht für den gesamten Winter für alle Bienen.