Honig und Bienen

Nehmen wir den Bienen den Honig weg??

Wer sich mit Tierschutz beschäftigt, kommt an einigen Tierschutzorganisationen nicht vorbei. Vorneweg – es ist gut, dass es Netzwerke von Tierschützern gibt, doch manchmal muss man ein wenig tiefer in ein Thema Einblick nehmen, bevor man sich ein Urteil erlaubt, so etwa beim Honig.

Ist die Honiggewinnung verwerflich?

Honig wird von den etwas “radikaleren” Tierschützern als nicht vegan bezeichnet. Damit haben sie im Grunde recht, denn Veganismus bedeutet den Verzicht auf alles, was mit Tieren zu tun hat oder von ihnen stammt. Einschließlich Milch, Eier, Lederschuhe und eben Honig.
Sind Imker somit Ausbeuter? Ist es rechtens, den Bienen ihren Honig wegzunehmen? Denn eines ist klar: wir Menschen brauchen keinen Honig, um zu überleben, Bienen sehr wohl. Wir wollen ihn nur deswegen gerne haben, weil er lecker schmeckt. Und Imker möchten ihn gerne verkaufen, weil er ihnen Geld einbringt. Das allerding dürfte den meisten Imkern nicht sonderlich viel bedeuten, denn mit dem Honigverkauf erwirtschaften sie im Normalfall etwas mehr als sie an Unkosten ausgaben. Bienenhaltung kostet Geld und Zeit, große Reichtümer lassen sich damit im Normalfall nicht scheffeln.

Die schwarze Seite der Bienenhaltung

Massentierhaltung hat nichts mit einer artgerechten Tierhaltung zu tun. Leider gibt es überall auf der Welt Betriebe, denen das Tierwohl vollkommen egal ist, solange der Profit stimmt. Hauptsächlich bekannt sind die tierunwürdigen Zustände aus der Schweine-, Rinder- und Geflügelzucht.

Bienen sind hier nicht ausgenommen, auch wenn sich solche Massenhaltungen in Deutschland eher nicht finden. Es gibt in einigen Ländern regelrechte Bienenfarmen, auf denen unzählige Tiere gehalten werden und die systematisch manipuliert werden. So ist es in der konventionellen Honiggewinnung beispielsweise erlaubt, der Bienenkönigin die Flügel zu stutzen. Auch dass die Königin trotz einer Lebenserwartung von bis zu sechs Jahren nach einer Saison getötet wird, stimmt. Die “neue” Königin ist nämlich vielleicht produktiver? Es ist erlaubt, den Tieren den ganzen Honig wegzunehmen und sie mit Zuckerwasser zu überwintern. Es werden chemische Mittel zur Bekämpfung der Varroa-Milbe eingesetzt – völlig legitim. Auch die Verwendung von Pestiziden sind im Ausland im Inneren des Bienenstockes erlaubt.

Der Honig aus solchen “Betrieben”? Das ist genau jener günstige Honig, der in der Werbung gerne mal mit einer lachenden, fröhlich beieinander sitzenden Familie im Garten zwischen Blümchen und schöner Natur präsentiert wird.

Ein Blick auf das Etikett eines solchen Honigs verrät es auch noch:

“Mischung aus EG- und Nicht-EG-Ländern”. Das heißt: der Honig kann von überall kommen, natürlich auch aus Massenbetrieben. Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein nachhaltig arbeitender Imker. Aufgrund des doch sehr günstigen Preises dieser Honige kann man als Verbraucher also getrost davon ausgehen, dass der Honig auf Kosten des Tierwohls gewonnen wurde. Das ist Ausbeuterei, das ist nicht akzeptabel und hier stimmt sicher jeder Tierfreund den Tierschutzorganisationen zu. Aber: so arbeitet nur ein Teil der Imker. Es geht auch anders, nicht nur in Deutschland, sondern in allen Regionen der Welt. Es gibt vernünftig arbeitende Imker auf der ganzen Welt. Schwarze Schafe findet man überall – in jeder Branche. Leider auch in der Imkerei. Doch diese tierunwürdigen Zustände lassen sich umgehen, wenn man auf Honig aus einem vernünftigen Imkereibetrieb setzt und keinen Honig kauft, der auf dem Etikett die “Mischung aus EG- und Nicht-EG-Länder” ausweist. Es gibt wunderbaren griechischen Thymianhonig, spanischen Orangenblütenhonig oder Korianderhonig aus Bulgarien, um ein paar Beispiele zu nennen. Auf der ganzen Welt gibt es Imker, die von ihren Tieren leben und die sich selbst schaden würden, wären sie nicht gut zu ihnen.

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Die andere Seite der Imkerei

Egal, wie naturnah ein Imker arbeitet – es ist unbestritten, dass er den Bienen ihren Honig – also ihren Futtervorrat – wegnimmt. Aber hier gilt es zu differenzieren: In einer wesensgerechten Haltung dürfen Bienen dahin fliegen, wo es ihnen beliebt. Sie werden nicht isoliert, sie werden nicht innerhalb künstlicher Trachtenquellen “gefangen” gehalten. Der Königin werden die Flügel nicht gestutzt und altes Wachs wird entnommen. So findet die Imkerei hauptsächlich hierzulande statt. Die meisten Imker haben Bienen als Hobby, sie kümmern sich verantwortungsbewusst und vernünftig um die Tiere.

Zucker statt Honig über den Winter?

Die Winterfütterung mit Zuckerwasser hat einen schlechten Ruf. Dabei muss man schon etwas genauer hinschauen, bevor man hier energisch mit dem Kopf schüttelt und dies verteufelt. Bienen müssen den ganzen Winter einhalten, sie entleeren den Darm den ganzen Winter über nicht. Blatthonige taugen nicht zur Überwinterung, da der Ballaststoffanteil zu einer großen Belastung für den Darm werden könnte. Wird der Winter lang und hart, steht die Existenz des Volkes auf dem Spiel, wenn die Tiere gezwungen werden, in den Bienenstock zu koten. Deswegen sind sich die meisten Experten darin einig, dass mit Zuckerfütterungshonig den Tieren nicht geschadet wird – eher im Gegenteil. Natürlich ist die Qualität des zuckrigen Futters ein Kriterium, billige Zuckerlösungen werden von naturnah arbeitenden Imkern abgelehnt.

https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/bienen/dateien/fuetterung_.pdf

Die Honigproduktion an sich

Hierzulande gelten strenge Regeln, möchte ein Imker seinen Honig verkaufen. Es darf dem Honig weder was zugesetzt noch entzogen werden. Dabei darf der Wassergehalt nicht über 18 Prozent liegen. Wenn man davon ausgeht, dass ungefähr 90 Prozent der hiesigen Imker weniger als 10 Völker haben, kann von einer ausbeuterischen Massentierhaltung keine Rede sein. Zudem ist die “Wegnahme” des Honigs oft die einzige Möglichkeit, ein Volk zu überwintern. So etwa bei Waldhonig oder teilweise bei Rapshonig, einmal wegen dem Ballaststoffanteil, einmal wegen der Auskristallisierung.

Zudem produziert ein gut gehaltenes Bienenvolk mehr Honig, als es selbst benötigt. Je nach Größe eines Volkes produzieren die Tiere deutlich mehr Honig, als sie vertilgen und was als Vorrat eingelagert wird. Das, was dann noch übrig bleibt, ist der Ertrag, den ein naturnah arbeitender Imker den Tieren “wegnimmt”, übrigens sogar oft zu deren Schutz. Denn haben die Bienen zu viel Futter eingelagert, kann es passieren, dass die Tiere zu wenige freie Zellen haben. Dann können sie keine Wintertraube bilden und werden den Winter nicht überleben.

Nachhaltige Imkerei ist Tierschutz!

Die meisten Imker betrachten ihre Bienen als Hobby und die Honiggewinnung als nettes Zubrot. Ohne Imker gäbe es keine Honigbienen mehr, denn es fehlt ihnen an natürlichen Nistplätzen. Zudem liegt es am Verbraucher selbst, ob er eine artgerechte Bienenhaltung unterstützt oder auf ein Produkt aus einem Massenbetrieb setzt. Honig von einem naturnah arbeitenden Imker mag etwas teurer sein als das günstige Produkt im Supermarkt, doch dafür befindet sich in dem Glas auch ausschließlich Honig.

Bienen sind “blütenstet” und das seit rund 50 Millionen Jahren. Die Honigbienen bestäuben rund 80 Prozent aller Pflanzen. Ohne Bienen wird es schwer, Obstpflanzen zu erhalten. Deswegen ist jeder Imker, jeder Bienenstock ein Gewinn für die Natur und ihren Kreislauf.

Der Mensch und die Bienen haben sich zusammengerauft. Heute würde ein Bienenvolk vermutlich sterben, wenn der Imker es nicht pflegt. Entweder würde die Varroamilbe für den Untergang des Volkes sorgen oder die Tiere würden sich die Brutflächen mit Honig verstopfen. Es kursieren leider viele Halbwahrheiten über Bienen und ihren Honig. Kaum jemand weiß tatsächlich, dass im Bienenstock belassener Waldhonig als Winterfutter fast schon den sicheren Tod des Volkes bedeutet. Nur die wenigsten wissen, welcher Arbeitsaufwand hinter der Hege und Pflege der Tiere steht.

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Und deswegen empfinden es viele auch als ausbeuterisch, den Bienen ihren Honig wegzunehmen und ihn vermeintlich völlig überteuert zu verkaufen. Schade eigentlich, denn nachhaltige Imkerei ist aktiver Tierschutz. Man muss sich nur mal vernünftig damit befassen, die Billig-Produkte links liegen lassen und hochwertige Bienenprodukte zu einem angemessenen und fairen Preis kaufen. Das würde zu mehr Imker führen, zu mehr Bienen, zu einer erhöhten Bestäubungsleistung und zu einem Ende der Diskussion rund um das Bienensterben. Denn Arterhaltung ist die Königsklasse in Sachen Tierschutz.

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