Hornisse vs Biene? Im folgenden Beitrag schauen wir uns das häufig missverstandene Insekt Hornisse etwas genauer an, vor allem in Bezug auf ihr Futterverhalten. Vorneweg: Der Hornisse eilt ein schlechter Ruf voraus, doch ganz so hoch ist die Gefährdung für Mensch und Tier nicht, wie immer gerne heraufbeschworen wird. Die Hornisse macht nur, was alle „Mamas“ machen: Sie verteidigt sich und ihre Lieben, wenn sie der Meinung ist, es drohe Gefahr.
Stattliche Größe
Die Hornisse (Vespa crabro) gehört zur Familie der sozialen Faltenwespen (Vespidae). Sie ist bei uns Menschen in etwa so beliebt wie die Steuererklärung, dabei ist es ein faszinierendes Insekt. Allein ihre Körpergröße erhebt sie zur größten in Mitteleuropa lebenden Faltenwespe. Die Königin schafft es schon mal, auf eine Körperlänge von zwischen 25 und 35 Millimeter zu kommen, das normale Arbeitervolk kann die stattliche Größe zwischen 18 und 25 Millimeter erreichen und die Drohnen – also die Jungs – werden zwischen 21 und 28 Millimeter groß.
Zum Vergleich: Die normale Honigbiene wird zwischen 11 bis 13 Millimeter groß, abgesehen von der Bienenkönigin, diese kann auch mal eine Körperlänge von zwischen 15 bis 18 Millimeter erreichen und männliche Bienen werden zwischen 11 bis 13 Millimeter groß. 🐝
Sie tut nix (meistens) 😉
Wie schon erwähnt, sind Hornissen nicht ganz so gefährlich wie ihr Ruf es erscheinen lässt- Sie sind weder aggressiv noch angriffslustig, vielmehr kann man sie als wehrhaft bezeichnen. Im Normalfall muss man also keine Angst vor Hornissen haben.
Selbstverständlich gibt es Ausnahmen: Allergiker. Für Menschen mit einer Allergie gegen Bienengift kann der Stich einer Hornisse fatale Folgen nach sich ziehen. Aber das ist ein anderes Kapitel, dem wir uns in einem der nächsten Beiträge widmen werden.
Sie will gar nichts von dir
Ansonsten interessiert sich die Hornisse weder für deinen Sonntagskuchen, noch für dein Grillwürstchen. Sie nähert sich nur dann deinem Kuchen, wenn sich daran gerade eine Wespe gütlich tut. Die Hornisse peilt die Wespe an, schnappt sie sich und trägt sie in ihr Nest, um sie zu verspeisen. Du kannst also ganz gechillt bleiben, wenn eine Hornisse deinen Teller anfliegt.
Was will sie dann?
Wie schon gesagt, die Hornisse, die sich dir nähert, hat etwas entdeckt, was ihren kulinarischen Vorlieben entspricht. Hornissen sind nicht sonderlich wählerisch, sie mögen alles, was sechs bis acht Beine hat und krabbelt oder fliegt.
Eine sich dir nähernde Hornisse hat also entweder eine Spinne oder ein Insekt entdeckt, welches sie zum Fressen gerne hat. Dich dürfte sie nicht mal bemerken. Sie möchte lediglich ihre Beute krallen und ins heimische Nest transportieren.
Ihre Lieblingsspeise
Jedes Hornissenvolk hat seine eigenen Vorlieben. Doch unterm Strich sind Fliegen das begehrteste Futterobjekt. Darunter fallen dann auch so lästige Fliegen wie etwa die Pferdebremse, Wadenstecher, aber auch Schmeiß-, Fleisch- und Stubenfliegen.
Leider mögen Hornissen auch Honigbienen & Wildbienen, also etwa Hummeln.
Hornisse vs Biene: Ein Bienenschädling?
Eine ganze Zeit hielt man die Hornisse für einen „Bienenschädling“. Das ist ein Mythos, abgesehen von der „asiatischen Hornisse“, die sich derzeit in unseren Gefilden auszubreiten beginnt. Aber auch das ist ein anderes Thema.
Allein, allein
Treibt sich eine Honigbiene irgendwo alleine in der Gegend herum, kann das gefährlich werden. Wird sie nämlich von einer Hornisse gesehen, beginnt ein ungleicher Kampf, den die Honigbiene kaum überleben wird. Schau mal, in den Videos kannst du schön sehen, wie so etwas ausgehen kann.
Das Wichtigste in Kürze:
- Hornissen sind nicht an Süßspeisen interessiert.
- Sie gelten als überhaupt nicht aggressiv.
- Zu einem Stich kommt es im Normalfall nur, wenn man ihrem Nest zu nahe kommt oder wenn sie gequetscht werden.
- Sie befreien deinen Balkon / Terrasse von lästigen und schädlichen Insekten.
- Es ist eine nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Art.
Schau dir hier das ungleiche Scharmützel an:
Wir haben das Video freundlicherweise zur Verfügung gestellt bekommen von Imker Oliver Pawlak – eine herzliches Danke!