Honig und Bienen

Mensch und Biene

Der Mensch und die Bienen – diese zwei Spezies beschreiben eine lange Geschichte miteinander. Dabei verweilen Bienen schon länger auf dem Planeten, der Mensch kam erst später dazu. Es kann sogar sein, dass Bienen schon vor rund 90 Millionen Jahren gelebt haben, also in der mittleren Kreidezeit. Die erste Honigbiene, die in einem Bernstein gefunden wurde, datiert aus einer Zeit vor 50 Millionen Jahren. Und der Mensch? Der begann vor 5 Millionen Jahren mit seiner Entwicklung. Die Geschichte von Menschen und Bienen ist eine spannende Story, auch wenn sie derzeit eher unrühmlich ist – schuld daran ist der Mensch, nicht die Biene. Im folgenden Artikel werfen wir einen Blick ins Geschichtsbuch, fernab trockener Theorien, sondern schlagen das Kapitel auf, das eine großartige, aber leider einseitige Harmonie zwischen dem Menschen und einem kleinen Insekt zeigte. Das Tier kommt nämlich wunderbar ohne den Menschen aus – der Mensch aber nicht ohne das Fluginsekt.

Bienen waren lange vor uns da

Der Mensch nutzt die Produktvielfalt der Bienen

Die ersten Begegnungen

In der spanischen Provinz Valencia zeigt eine der Höhlenmalerei, wie ein Mensch einen Baumstamm erklimmt und seine Hand in einem Honigstock verschwindet. Um ihn herum schwirren zahlreiche Bienen. Das Alter der Höhlenmalerei wird auf zwischen 6.000 und 9.000 Jahre geschätzt, hier gehen die Meinungen der Historiker auseinander. Diese Höhlenmalerei ist derzeit die älteste Beschreibung der Geschichte “Mensch und Biene”. Die gesamte Region rund um das Bergmassiv Macizo del Caroig schien einst ein Quell an Inspiration gewesen zu sein, denn es gibt dort einige Höhlen mit Malereien – prähistorisch so wertvoll, dass sie unter dem Schutz der UNESCO stehen. Dabei sind diese Malereien nicht die einzigen, die auf eine frühe Verbindung “Mensch-Biene” hindeuten. Auch in den heutigen Ländern Algerien, Libyen und sogar in Südafrika zeigen Bilder einstiger “Künstler”, dass Honigraub zum damaligen Leben dazu gehörte.

Höhlenmalereien lassen auf eine frühe Nutzung von Honig schließen.

Ackerbau und Viehzucht

Etwa zwischen 10.000 und 12.000 v. Chr. begann in Kleinasien die Sesshaftigkeit mit Ackerbau und Viehzucht. Hierzu holten sich die Menschen auch die Bienenvölker in die Nähe ihrer Domizile. Vermutlich gab es die erste gezielte Bienenhaltung im Orient. Etwa 4. v. Chr. war die Bienenhaltung im alten Ägypten von enormer Bedeutung, denn Honig galt dort als “Speise der Götter”.

Siedlungen und finstere Gestalten

Erst im Mittelalter wurde aus dem Honigjäger ein richtiger Beruf: der Zeidler. Dereinst herrschten strenge Regeln, und so musste der Zeidler an Kirchen und Regierungsoberhäupter Steuern entrichten – zusätzlich zu der Belieferung mit Wachs, dem begehrtesten Gut der Bienenvölker. Zeidler hatten Privilegien, sie durften etwa eine Waffe mit sich führen. Und sie hatten sogar eine eigene Gerichtsbarkeit, das Zeidlergericht. Die damaligen Imkerei hat sich im Vergleich zur heutigen nicht gravierend verändert, auch die Zeidler nahmen den Bienen nicht alles weg, sondern nur einen Teil, Und auch sie verjüngten den Wabenbau mit dem Ausschneiden.

Aus Zeidler wurden Imker

Im 19. Jahrhundert wurde die ersten Rähmchen entwickelt, damit konnten die Imker die Wabe komfortabel aus dem Bienenstock herausnehmen. Hinzu kamen die Honigschleuder, die Mittelwandpresse und viele Erkenntnisse über die Biologie der Tiere. Aus dem Zeidler wurde der Imker – und das ist er bis heute.

Wissenschaftliches Staunen

Bereits im 18. Jahrhundert wurden Beobachtungen über die Bestäubungsleistung bei Bienen gemacht. Heute weiß man, dass sich die meisten Nutzpflanzen ohne Bienen nicht fortpflanzen würden. Nach dem Rind und Schwein gilt die Honigbiene als drittwichtigstes Nutztier für den Menschen.

Einer Studie zufolge wären die im Anbau gewonnenen Einkünfte um rund 41 Prozent niedriger ohne die Arbeit der Bienen. In Euro ausgedrückt ergibt die jährliche Bestäubungsarbeit einen Nutzen von rund 1,6 Milliarden pro Jahr. Die volkswirtschaftliche Leistung der Imkereien liegt bei rund 1,7 Milliarden Euro. Die Honigproduktion sowie die der anderen Bienenprodukte liegt immerhin noch bei 120 Millionen Euro – alles pro Jahr.
Quelle: https://www.agrarzeitung.de/karriere/karriere-nachrichten/analyse-bienen-bringen-volkswirtschaftlichen-nutzen-81503

Ohne Bienen wäre das Bild ein undenkbares Szenario

Die Produkte der Bienen

Bienen sind wahre Allrounder, das bekannteste ihrer Produkte ist natürlich der Honig, gefolgt von Bienenwachs. Daraus lassen sich beispielsweise Kerzen oder naturkosmetische Produkte herstellen.

Blütenpollen und Propolis sind weitere beliebte Produkte aus dem Bienenstock, die beide als wertvoll im Rahmen einer gesunden Ernährung angesehen werden. Zudem ist Propolis als Schutzharz der Bienen eine antimikrobielle Substanz, die im Bienenstock das Eindringen schädlicher Keime verhindert. Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten sind im Inneren eines Bienenstockes kaum vorhanden. Propolis war in der alten Geschichte etlicher Kulturen das einzige Wundheilmittel.

Auch Gelée Royal ist ein Bienenprodukt, das der Mensch gerne nutzt. Eigentlich ernähren die Tiere mit dem sogenannten Weiselsaft ihre Königin und die Junglarven. Alle Larven bekommen das proteinreiche Futter für drei Tage. Danach bekommt nur noch die Königin den Futtersaft, den die Bienen über spezielle Drüsen produzieren.
Gelée Royal ist aufgrund der Inhaltsstoffe beim Menschen eine Zutat in der Kosmetik und gilt als wertvolles Nahrungsergänzungsmittel.

Bienen kommen ohne uns klar.

Fazit Bienen und Menschen

Aus der gesamten Story geht eindeutig hervor, dass Bienen uns Menschen nicht brauchen. Sie waren schon lange vor unserem Auftritt auf dem Planeten da. Gäbe es die Spezies “Homo sapiens” nicht, gäbe es auch kein Bienensterben. Da wir aber nun mal da sind, sollten wir darauf achten, Bienenprodukte aus nachhaltiger Imkerei zu konsumieren, denn auch das ist Bienenschutz. Warum? ganz einfach: Nachhaltige Imkerei produziert etwas teurere Produkte, dafür geht es den Bienen gut. Kaufen die Verbraucher vermehrt hochwertige Bienenprodukte aus vernünftigen Imkereibetrieben, steigt die Zahl derer, die sich als Imker betätigen. Und damit steigt auch die Anzahl der Bienen – denn wie schon gesagt: Die Biene an sich braucht uns Mensch nicht. Deswegen sollten wir gut zu den Tieren sein, denn wir brauchen sie. So einfach ist das Ende der Geschichte “Biene und Mensch”.

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