Honig und Bienen

Met herstellen

Met herstellen? Eigentlich ganz einfach, benötigt werden nur wenige Zutaten und Gerätschaften. Obwohl der Honigwein im Grunde aus Wasser, Honig und Hefe besteht, gibt es unzählige Variationen der Zubereitung. Während ein Imker seinem Met Apfelsaft zusetzt, schüttelt der andere darüber entsetzt den Kopf. Für den einen kommt nur Frischhefe in Frage, für den anderen ausschließlich Trockenhefe.

Ein Blick in Imkerforen zeigt hitzige Debatten darüber, wie man Met nun “richtig” herstellt. Dabei ist es doch wie bei nahezu allen Naturprodukten: Kein Met muss dem anderen gleichen und sofern Met für den eigenen Bedarf hergestellt wird, ist es ohnehin unerheblich, ob Apfelsaft oder sonst ein Saft zugesetzt wird – Hauptsache, es schmeckt! Anders sieht es natürlich beim gewerblichen Vertrieb von Met aus: Soll das Getränk als “Met” oder “Honigwein” verkauft werden, dürfen ausschließlich drei Zutaten in einem bestimmten Verhältnis enthalten sein: Wasser, Honig und Hefe. Das wird nämlich dann über die “Leitsätze für weinähnliche und schaumweinähnliche Getränke” geregelt.

Im folgenden Artikel geht es um die Herstellung von Met. Was wird für die Zubereitung benötigt? Welches Zubehör für die Metherstellung ist nötig? Dabei thematisieren wir nicht unbedingt die professionelle Zubereitung, sondern es kommen hauptsächlich Rezepte “für den Hausgebrauch” zur Sprache.

Grundlagenvideo zur Metherstellung mit Apfelsaft – ausführlich erklärt

Erst kosten, dann produzieren?

Met ist hierzulande kein Überflieger. Dennoch gibt es immer wieder Möglichkeiten, das alkoholische Honiggetränk zu probieren. So etwa auf Mittelaltermärkten, häufig auf “normalen” Märkten am Imkerstand oder teilweise auch im Feinkostgeschäft. Honigwein wird – wie jeder Wein – durch die Hefe-Gärung aus einer zuckerhaltigen Honig-Wasser-Mischung hergestellt. Du hast probiert? Du findest, es wird Zeit sich selbst an die Herstellung zu machen?

Met herstellen

Die Zutatenliste für einen 3-Liter-Gärballon

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Das Wichtigste: Hygiene

Reinige zuerst die gesamte Arbeitsumgebung, die Gerätschaften und deine Hände, bevor du beginnst. Die Gärung dauert ihre Zeit und wenn sich irgendwo Schimmelsporen verstecken, wars das mit dem Met herstellen.

Honig verflüssigen

Im ersten Schritt verflüssigt du den Honig im Wasserbad. Achte hier darauf, das Ganze langsam und gemächlich zu tun. Der Honig sollte keinesfalls über 40 Grad erwärmt werden, damit die Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Zeitgleich erwärmst du das Wasser auf etwa 25 Grad. Gebe den Honig in das Wasser und lasse ihn langsam darin auflösen.

Umfüllen / Einfüllen

Hat sich der Honig aufgelöst, füllst du die Wasser-Honig-Mischung in den Gärballon und lässt das Ganze etwas abkühlen. Im nächsten Schritt gibst du die Hefe und das Nährsalz hinzu.
Achte darauf, dass der Gärballon nicht bis zum Rand gefüllt ist, die Gärung benötigt Platz. Jetzt verschließt du den Ballon mit dem Gärverschluss und fürs Erste war es das.

Die Gärung

Dieser Ansatz wir an einem geeigneten Platz gelagert. Es sollte dunkel, jedoch weder zu kalt noch zu warm sein. Die Gärung setzt je nach verwendeter Hefe recht zügig ein, erkennbar an der Schaumbildung. Dabei vergären die Hefekulturen den enthaltenen Zucker. Einmal am Tag kann der Gärballon leicht geschüttelt werden, das vereinfacht den Gärprozess. Je länger die Gärung andauern kann, umso besser. Auch wenn die eigentliche Gärung vielleicht schon nach etwa vier Wochen “durch” ist, ist die Reife deswegen noch nicht erreicht.

Abziehen

Nach der Gärung kann der Honigwein das erste Mal abgezogen werden. Dazu nimmst du einen Lebensmittelschlauch und saugst den den klaren Teil des Met ab – bestenfalls lässt du ihn in einen sauberen Eimer – noch besser natürlich in einen zweiten Gärballon – laufen. Am Ende sollte am Boden des Gärballons eine Art schlammiger Rückstand vorhanden sein, der weggekippt wird. Bei der Eimer-Variante muss der Honigwein schnellstmöglich wieder zurück in das ursprüngliche Gefäß.

Reifung

Jetzt ist nur noch deine Geduld gefragt. Je länger der Wein reifen kann, umso besser. Es gibt Imker, bei denen Honigwein Jahre lagert, bevor sie ihn filtern. Zum Filtern kannst du ein feinmaschiges Sieb nehmen.

Drachenblut? Gewürze?

Tausche vom obigen Rezept einen halben Liter Wasser mit einem halben Liter Kirschsaft aus. Alle anderen Schritte bleiben gleich. Das ergibt am Ende Drachenblut.
Es gibt unzählige Varianten von Honigwein. Mit scharfen Gewürzen, mit Zimt, Nelken oder Vanille. Manche geben Zitronensaft dazu, ganz viele Apfelsaft – für den Hobbygebrauch ist das auch alles in ordnung. Probiere dich aus, met herstellen ist zwar keine große Kunst, doch es erfordert Zeit und Geduld.

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