Bienenwachspastillen – im ersten Moment mag die Bezeichnung verwirren, immerhin sind „Pastillen“ als eine Form von Husten- oder Lutschbonbons bekannt. Dabei sind Pastillen aus Bienenwachs nicht für den Verzehr gedacht, warum werden sie denn dann so bezeichnet?
Streng genommen handelt es sich bei Pastillen per Definition um fest gewordene Flüssigkeiten, meist durch Ausgießen in eine Form. Somit passt der Ausdruck, denn bei den kleinen Pastillen aus Bienenwachs handelt es sich um flüssiges Bienenwachs, das in Formen gegossen wird, aushärtet und so zu den praktischen kleinen Plättchen wird. Wie das Wachs hergestellt wird, was es genau ist, welche Qualitätskriterien beim Kauf beachtenswert sind und was man alles daraus machen kann – darum geht es im folgenden Artikel.
Was ist Bienenwachs eigentlich genau?
Eigentlich ist Bienenwachs ein Stoffwechselprodukt und wird von Bienen ausgeschieden. Die Tiere nutzen es, um damit ihre Waben zu bauen. Diese wiederum werden als Lager und als Brutstätte genutzt. Das Wachs wird von Jungbienen produziert, so etwa ab dem 12. Lebenstag pressen sie das Wachs aus ihren Wachsdrüsen aus, im Fachjargon wird das gerne als „ausschwitzen“ bezeichnet.
Das kostet einiges an Kraft und Energie, deswegen erhöht sich der Futterbedarf während der Phase des Wachsbaus. Schätzungen zufolge futtern Bienen für die Herstellung von einem Kilo Wachs die Menge an Nektar, die für einige Kilo Honig ausreichend gewesen wären. Deswegen sind die Baubienen nur etwa zwischen April und Juli mit dem Ausschwitzen von Wachs beschäftigt – das ist die Zeit, in der Nektar ausreichend vorkommt und den Tieren mehr als ausreichend Nahrung bietet.
Wie stellen Bienen Wachs her?
Die rund 12 Tage alte Baubiene produziert nur kurze Zeit Wachs – so etwa im Alter von 16 Lebenstagen wird sie „befördert“, sie bewacht jetzt als Wachbienen den Eingang des Bienenstocks. Auch diese Tätigkeit hält nicht lange an, denn ab dem 21. Lebenstag geht es raus zum Sammeln von Pollen, Harz und Nektar. Da es jedoch in einem gesunden Bienenvolk nicht an Nachwuchs mangelt, ist die Herstellung von Bienenwachs gesichert, denn es kommen genug Jungbienen nach, das Wachs ausschwitzen.
Baubienen sind am Hinterleib mit insgesamt acht Drüsen ausgestattet. Diese Drüsen werden vom Fettkörper mit langkettigen Fettsäuren gespeist, einer Grundsubstanz von Bienenwachs. Mithilfe ihrer Drüsen sondert die Biene das Wachs in Form von winzigen durchscheinenden Plättchen. Anschließend kaut das Tier dieses Plättchen kräftig durch und reichert das Rohwachs mit Speichel an. Damit wird das sechseckige Wabengebilde gebaut – obwohl: die sechseckige Form entsteht nicht durch die architektonischen Fähigkeiten der Bienen, sondern es ist schlicht ein physikalischer Effekt. Frisch errichte Zellen sind rund.
Von farblos zu gelb
Der gelbe Farbton ist charakteristisch für Bienenwachs, dabei ist es direkt nach der Produktion farblos bis weißlich. Erst durch die Benutzung, durch die Einlagerung von Pollen oder durch Häutungen von Larven – aber auch durch Kot – verfärbt es sich und nimmt eine dunklere Farbe an. Je nach eingelagertem Pollen verfärbt sich das Wachs dunkelgelb, rötlich oder braun.
Gelbes Wachs, wie es zur Kerzenherstellung oder als Zutat für die Naturkosmetik angeboten wird, entsteht durch sorgfältiges Reinigen und Filtern. Durch Erhitzen, Verflüssigen und Aushärten sondern sich Schwebeteile, Reste von Häutungen und Pollenanteile ab. So entsteht in mühevoller Arbeit reines, gelbes Wachs.
Vom Ursprungswachs zu Pastillen
Das Reinigen von Bienenwachs ist eine langwierige Prozedur. Das Wachs wird geschmolzen, gefiltert und zum Aushärten beiseite gestellt. Nach einigen Stunden setzen sich die Fremdstoffe ab, so dass der Imker nach dem Aushärten zwei Schichten erhält. Die eine Schicht ist gereinigtes Wachs, die andere enthält die Substanzen, die es zu entfernen gilt. Dieser Prozess muss eventuell mehrmals wiederholt werden, bevor das Wachs tatsächlich völlig frei von Rückständen ist.
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Deutsches Wachs?
Es ist eine schöne Vorstellung, doch es ist fast nicht möglich, den gesamten Bedarf an Bienenwachs mit dem Siegel „Made in Germany“ zu bestücken. Regionale Imker verkaufen vielleicht naturbelassenes Wachs, doch meistens steht dann das Reinigen und Filtern in der hauseigenen Küche an. Sonst wird es schwer, das Bienenwachs zu verarbeiten. Zusätzlich werden die meisten Mittelwände aus nicht-deutschem Wachs gefertigt.
Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Kerzen sollten nur aus reinem, rückstandsfreiem Wachs gegossen, gezogen oder gerollt werden. Enthält das Bienenerzeugnis noch Schwebstoffe oder gar Propolis, kann die Kerze nicht abbrennen. Enthaltenes Propolis „explodiert“ sogar hin und wieder, wenn die Kerze denn überhaupt brennt. Ohne Erfahrung kann eine rückstandsfreie Reinigung fast nicht realisiert werden.
Pastillen herstellen
Gelingt es doch, steht noch die Herstellung von Pastillen zur Debatte. Pastillen haben den immensen Vorteil, leicht dosierbar zu sein und vor allem haben sie meist aufgrund ihrer Größe ein gutes Schmelzverhalten. Je größer die Stücke Rohwachs sind, umso länger muss es geschmolzen werden – dabei darf die Temperatur jedoch nicht zu hoch steigen, denn es kann sehr schnell überkochen.
Wer vernünftige Pastillen selber machen möchte, kommt fast nicht um eine entsprechende Gussform herum.
Interessante Aspekte
Bienenwachs schmilzt bei einer Temperatur von zwischen 62 und 65 Grad. Es wird immer im Wasserbad ausgeschmolzen, wobei die Temperatur im Auge behalten werden sollte. Wird das Wachs langsam unter Beachtung der Temperatur verflüssigt, dann ergibt sich die Voraussetzung zum optimalen Abbrennen einer Kerze: Der Kerzendocht kann das Wachs in seine Fasern transportieren, was letztendlich für das Brennergebnis sorgt.
Bienenwachs selbst ist kein Lebensmittel und doch wird es in der Lebensmittelindustrie rege genutzt: Es ist als E 901 ein Lebensmittelzusatzstoff und so dient das Wachs häufig als Trennmittel, etwa bei Gummibärchen.
Aus Bienenwachs lassen sich nicht nur kosmetische Produkte, Kerzen, Holz- oder Lederpflegeartikel herstellen – sondern auch ein ganz praktischer Helfer im Alltag: Frischhaltefolie. Diese ist wiederverwendbar und setzt ein kleines Zeichen gegen die wachsende Plastiknutzung.
Bienenwachspastillen von beegut
Wir (wir sind ebenfalls Betreiber des Onlineshops beegut.de) bieten Bienenwachspastillen aus bestem Wachs an. Unser Wachs wird auf dem Weltmarkt von unserem Lieferanten eingekauft, wobei die Reinigung und Verarbeitung zu Pastillen ebenso in Deutschland erfolgt wie die Kontrolle auf Rückstände.
So sind wir in der Lage, 200 Gramm Bienenwachspastillen in bester Qualität anzubieten, rückstandsfrei und rein. (hier kannst du das Wachs direkt im Shop ansehen)
Unsere Pastillen eignen sich besonders für naturkosmetische Produkte, für Kerzen oder zur Holz- beziehungsweise Lederpflege. Natürlich kann auch das ökologische Bienenwachstuch als Alternative zur Frischhaltefolie mit unseren Bienenwachspastillen hergestellt werden.
Wie schon angesprochen, gelingen Kerzen nur mit reinem Wachs. Auch in der Naturkosmetik sollte rückstandsfreies Wachs genutzt werden, da enthaltene Stoffe etwa die Eigenschaft als Konsistenzgeber in Cremes und Salben reduzieren könnten.
Durch unser genaues Hinschauen bei der Auswahl und der anschließenden Verarbeitung und Kontrolle in Deutschland können wir guten Gewissens unser Wachs anbieten. Es wird in einer praktischen, wiederverschließbaren Verpackung versandt. Wir empfehlen, die Pastillen innerhalb von zwei Jahren zu verarbeiten, damit die Qualität in vollem Umfang erhalten bleibt. Am besten wird unser Wachs kühl und dunkel gelagert.