In einem Bienenvolk hat jede Biene ihre ureigene Aufgabe. Dabei hängt es vom Lebensalter ab, welche Biene welcher Tätigkeit nachgeht. Da das Sammeln von Pollen, Nektar und Baumharz zu den gefährlichen Jobs gehört, ist er den älteren Tieren vorbehalten – es ist die letzte Arbeit, der Bienen nachgehen, bevor sie sterben.
Eine Gruppe dieser Sammler fliegt gezielt das Baumharz junger Pappeln, Erlen, Birken, Ulmen oder Kastanien an. Dieses Harz ist die Grundlage von Propolis, einer Substanz, die im Bienenstock dafür sorgt, dass dort Keime keinen Einlass finden. Propolis wirkt antibakteriell, antiviral und kommt gegen einige Pilze an – deswegen spachteln die Tiere alles ein, was Erreger auf den Plan rufen könnte. Das reicht vom Fremdkörper im Bienenstock bis hin zu Ritzen und Fugen.
In der Heilkunde wird Propolis verwendet, um damit Beschwerden zu lindern. Das einstige Bienenharz soll außerhalb des Bienenstocks die gleichen Eigenschaften gegen Keime bieten. Es ist beispielsweise als Tinktur, als Kapsel, roh, als Salbe oder als Creme erhältlich. Letztgenannte Darreichungsformen haben in der äußerlichen Anwendung den Vorteil, dass sie einfach nutzbar sind und leicht selbst hergestellt werden können.
Die Wirksamkeit von Propolis
Bereits beim Sammeln fügen Bienen dem Harz Sekrete zu, um den eigentlichen Rohstoff wirksam zu machen. Im Bienenstock selbst geben die dortigen Bienen weitere Substanzen zu, unter anderem auch Wachs und Pollenbalsam. Bisher wurden wissenschaftlich knapp 200 Inhaltsstoffe in Propolis nachgewiesen. Dies reichen von Flavonoiden, ätherischen Ölen bis hin zu Zink, Eisen, Vitamine oder Silizium.
Besondere Aufmerksamkeit bezüglich der Wirkung kommt hier den Flavonoiden zu. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die bei Entzündungsprozessen eingreifen. Sowohl in der Wissenschaft als auch in der Erfahrungsheilkunde ist bekannt, dass Propolis einen Heilungsprozess beschleunigen kann. Das wird der Interaktion der Flavonoide mit bestimmten körpereigenen Enzymen zugeschrieben.
Die Anwendungsfälle von Hautcremes oder Salben mit Propolis
Wenn wir davon ausgehen, dass Propolis tatsächlich außerhalb des Bienenstocks gegen Bakterien, Viren, Pilze oder sonstige Mikroorganismen vorgeht, gehört eine Salbe oder Creme mit diesem Wirkstoff eigentlich in jede Hausapotheke. Das Produkt mit dem Bienenerzeugnis kann bei kleinen Wunden, Ekzemen, Abschürfungen oder bei Pilzbefall eingesetzt werden.
Da Propolis nicht als medizinisches Produkt verstanden werden sollte, kann es nur sanfte Hilfe bieten. Nagel- oder Fußpilz muss zwingend ärztlich behandelt werden – Propolis kann lediglich den Heilungsprozess unterstützen. Kleine Verletzungen heilen schneller ab, wenn es Mikroorganismen wie Bakterien verwehrt wird, sich zu vermehren. Hier ist Propolis hilfreich. Bei großflächigen Verletzungen, stark blutenden Wunden oder dubiosen Ekzemen ist das Bienenprodukt nicht das Mittel der ersten Wahl – hier ist der Arzt der richtige Ansprechpartner. Klingt die Verletzung ab, beginnt der Heilungsprozess, dann lässt sich dieser mit Propolis Salbe oder Creme unterstützen.
Die Nutzungsmöglichkeiten einer solchen Salbe
Eine Salbe besteht aus einer Fettphase und den Wirkstoffen. Im Regelfall gilt eine Salbe als Produkt mit einem medizinischen Hintergrund gilt, während der Creme eher ein kosmetischer Nutzen zugeschrieben wird. Propolis Salbe eignet sich für folgende Beschwerden:
- Wundheilung
Bei kleinen Wunden, leichten Verbrennungen (Sonnenbrand ohne Blasenbildung) oder oberflächlichen Abschürfungen eignet sich die Salbe mit dem Wirkstoff Propolis, da sie die Hautstruktur zur Neubildung von Zellen anregt und so den Heilungsprozess vorantreibt.
- Pickel
Oft sind die Hormone „schuld“, wenn Pickel auftauchen. Deswegen leiden Jugendliche in der Pubertät, Schwangere oder Frauen in den Wechseljahren häufig unter der unschönen Pickelbildung. Eine Salbe mit Propolis bringt zwar nicht den Hormonhaushalt auf Kurs, aber da Pickel durch Bakterien entstehen, könnte eine Salbe hier Abhilfe schaffen.
- Hautpilz
Unterstützend zur ärztlichen Therapie kann eine Salbe mit dem Bienenerzeugnis eingesetzt werden. Die antimykotische Wirkung des Naturheilproduktes reicht nicht an ein Medizinprodukt heran, doch als Hilfe vermag sie gute Dienste zu leisten.
- Lippenherpes
Anhand des Herpes-simplex-Virus-Typ 1 lässt sich ideal die Wirksamkeit von Propolis demonstrieren. Beginnt es auf der Lippe zu kribbeln – kündigt sich also ein Lippenherpes an – dann kann eine Salbe mit Propolis den Ausbruch verhindern. Das gilt allerdings nur für den Anfang – haben sich die auslösenden Viren erst festgesetzt, sollte auf den Wirkstoff Aciclovir zurückgegriffen werden.
- Muskelbeschwerden
Es gibt Anwender, denen die Salbe bei Muskelverspannungen, rheumatischen Beschwerden oder Gelenkerkrankungen hilft. Dabei stellt sich die Frage, ob die Wirksamkeit durch Propolis oder durch andere in der Salbe befindlichen Substanzen herrührt. Ein denkbares Szenario für die Wirksamkeit könnte die durchblutungsfördernde Wirkung sein, die eventuell von Propolis ausgehen könnte.
Die Creme in der Anwendung
Im Gegensatz zu einer Salbe beinhaltet eine Creme zusätzlich zur Fettphase eine Wasserphase. Dadurch wird die Haut geschmeidig gehalten und der Pflegeeffekt wird vertieft.
Cremes mit Propolis können zur täglichen Körperpflege, aber auch bei ganz bestimmten Beschwerden angewandt werden:
- Leichte Akne
Als Bestandteil der täglichen Gesichtspflege wirkt Propolis beruhigend auf gereizte Hautzellen ein. Bei schwerer Akne hingegen reicht eine Selbstbehandlung nicht aus, hier sollte sich ein Dermatologe dem Hautbild annehmen.
- Hautreizung
Manchmal zeigt die Haut an, dass ihr etwas nicht gefällt. So gibt es etwa das Sommerekzem oder die Problematik der rissigen Hände im Winter. Das sind genau die Anwendungsfälle, bei der eine Propolis Creme hilfreich eingesetzt werden kann.
Salben selber machen? Ein Rezept
Eine Salbe ist schnell hergestellt und kann überall dort angewandt werden, wo die Haut Irritationen zeigt oder wo es etwas mehr der fettreichen Substanz sein darf, etwa bei spröden Händen im Winter. Das folgende Rezept bildet die Basis und kann nach Belieben mit weiteren ätherischen Ölen, Kräutern oder Wirkstoffen angereichert werden – es kann aber auch so wie es hier steht, angewandt werden:
Die Zutaten:
- 100 ml Pflanzenöl
- 3 Gramm Bienenwachs
- 2 Gramm Honig
- 50 – 100 Tropfen Propolis-Tinktur bzw. Tropfen
So wird’s gemacht:
Erwärme das Öl im Wasserbad und lasse das Bienenwachs darin schmelzen. Nach dem Schmelzen nimmst du es aus dem Wasserbad, lässt es kurz abkühlen und rührst dann den Honig und die Propolis Tinktur unter. Anschließend füllst du die Masse in entsprechende Salbentigel ab und lässt sie auskühlen.
Wenn du festere Salben bevorzugst, gibst du etwas mehr von dem Bienenwachs hinzu – hier eignet sich unser Bienenwachs in Pastillenform von beegut ganz ausgezeichnet, denn es lässt sich gut schmelzen und es ist frei von Rückständen, ein wichtiger Aspekt bei der eigenen Herstellung von Salben.
Bezüglich der Menge der Tinktur kommt es auf die gewünschte Stärke an. Je mehr Propolis in der Salbe enthalten ist, um so konzentrierter und wirksamer ist sie. Allerdings erhöht sich mit einem gesteigerten Wirkstoffgehalt auch die Gefahr einer Allergie. Deswegen empfiehlt es sich zu Beginn weniger Tinktur zu nehmen oder zumindest an einer gesunden Hautstelle erst die Verträglichkeit zu prüfen.
Ein Rezept für Cremes
Eine Creme herzustellen erfordert etwas mehr Zeit und Fingerspitzengefühl, alternativ kannst du Propolis in Form einer Tinktur einfach in deine derzeitige Pflegecreme einrühren. Für diejenigen, die sich daran gerne versuchen wollen, hier kommt das Rezept:
Die Zutaten
- 20 ml Pflanzenöl
- 40 ml destilliertes Wasser
- 4 Gramm Tegomuls als Emulgator
- 4 Gramm Sheabutter
- 5 Tropfen Konservierungsmittel (ohne ist die Creme etwa eine Woche haltbar)
- 20 Tropfen Propolis Tinktur
So wird die Creme gemacht
Du benötigst zwei hitzeunempfindliche Gläser, in eines kommt das Wasser, in das andere das Öl und der Emulgator. Stelle beide Gläser zeitgleich ins Wasserbad, bis der Emulgator vollständig geschmolzen ist.
Nimm die Gläser aus dem Wasserbad und lasse sie kurz abkühlen, bevor du die Sheabutter in die Fettphase einrührst. Als Nächstes rührst du die Wasserphase in die Fettphase. Das ist kritischste Moment. Es ist wichtig, dass du das Rühren nicht unterbrichst, eventuell nutzt du einen kleinen Milchschäumer, das ist sehr effektiv. Die Creme sollte eine Konsistenz haben, die an Pudding erinnert. Dann können Konservierungs-Tropfen und Propolis eingerührt werden. Zu guter Letzt füllst du die Creme ab und lässt sie völlig erkalten.