Das Naturprodukt Honig ist nicht das einzige Erzeugnis der Bienenvölker. Die Tiere stellen Propolis her, sie produzieren Gelee Royal, sie sammeln Blütenpollen und sie „schwitzen“ Wachs aus. Genau dieses Bienenwachs ist mehr als die Basis der Kerzenherstellung oder eine Zutat in der Naturkosmetik. Platten aus dem Bienenwachs sind alltagstaugliche Objekte, die sowohl zum Basteln als auch als medizinisches Produkt Anwendung finden.

Platten aus Bienenwachs

Ursprünglich nutzt die Honigbiene für ihren Bau der Waben eine körpereigene Absonderung, die als Bienenwachs bekannt ist. Das Wachs hat einzigartige Eigenschaften, die wir in unserem Alltag gut nutzen können. Es wird bei Wärme formbar, es hat eine „Speicherfunktion“ und es dient als Konsistenzgeber in der Naturkosmetik.

Jedes Bienenvolk produziert Wachs, es wird als Brut- und Lagerplatz genutzt. Nach einiger Zeit verfärbt sich das ursprünglich helle Wachs dunkel. Dann entnimmt der Imker die alten Waben und regt die Tiere so zu frischem Wabenbau an. Das „alte“ Wachs wird eingeschmolzen und gereinigt.

Bienenwachsplatten lassen sich ideal dazu nutzen, um eine ganze Reihe an Produkten herzustellen. Beim Erwerb sollte möglichst das gelbe Bienenwachs gewählt werden, also die ungebleichte Variante, zumindest dann, wenn daraus Kerzen gerollt werden. Gebleichtes Wachs verströmt keinen Bienenwachsduft.

Das Wachs ist form- und knetbar. Es besitzt keinen besonderen Geschmack, ist jedoch so natürlich und frei von Zusatzstoffen, dass es sogar essbar wäre – zumindest dann, wenn es ordentlich gereinigt wurde und frei von Rückständen ist. Doch für den Verzehr ist es auch gar nicht bestimmt.

Für was man die Platten verwenden kann

Bienenwachsplatten können sowohl für die Kerzenherstellung als auch als Wickel genutzt werden. Wer gerne bastelt, hat einen idealen Rohstoff. Wachs ist flexibel einsetzbar, es lässt sich formen und hat ähnliche Eigenschaften wie Knete.

Um beispielsweise Kerzen zu rollen, wird die Platte mit dem Fön leicht angewärmt und anschließend einfach aufgerollt. So können in kurzer Zeit hübsche, dekorative Kerzen hergestellt werden.

Auch im medizinischen Bereich ist das Bienenerzeugnis eine Hilfe. Dank der Struktur kann Bienenwachs Wärme sozusagen speichern, so bleiben Wachswickel auf der Haut deutlich länger warm als vergleichbare herkömmliche Produkte.

Bienenwachsplatten können ganz einfach zu Wachswickel gemacht werden. Einfach auf die gewünschte Größe zurechtschneiden und auf die Haut auflegen. Eine weitere Variante ist das Auflegen auf ein Leinentuch und dem Schmelzen im Ofen. Das Wachs verflüssigt sich und dringt in den Stoff ein.

Solche Wachstücher können nach dem Trocknen sowohl als therapeutische Auflage als auch als alternative Frischhaltefolie genutzt werden.

Praktische Tipps im Umgang

Übereinandergestapelt lassen sich die Platten an einem lichtgeschützten und kühlen Ort für den späteren Gebrauch lagern.

Natürlich sollte Bienenwachs keiner großen Hitze oder Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Anders als Bienenwachs am Stück lassen sich Bienenwachsplatten bereits durch die reine Wärme der Hände formen.

Selbst eine Reinigung mit kaltem Wasser überstehen sowohl blanke Wachsplatten als auch Bienenwachstücher problemlos. So gesehen ist die Verwendung von Bienenwachsplatten ein wertvoller ökologischer Beitrag, den es eigentlich schon seit Tausenden von Jahren gibt – der leider nur etwas in Vergessenheit geriet.