In den letzten Jahren hat die Zahl der leuchtend gelben Rapsfelder deutlich zugenommen. Die Nutzpflanze gehört zu den Kreuzblütlern, erkennbar an den sich kreuzenden Blütenblättern. Damit gehört Raps zur gleichen Familie wie Brokkoli oder Radieschen. Der knallgelb leuchtende Raps wird hierzulande im Normalfall als Winterraps angebaut, er wird also im August ausgesät und beginnt im April mit seiner Blüte, die bis in den Juni anhält. Genau die Zeit also, wenn Bienen auf Futtersuche gehen. Auf rund 12 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen wächst Raps – kein Wunder also, dass die Pflanze eine typische Massentracht für Bienen ist. Zumal er blütenreich und vor allem mit viel Nektar bestückt ist.

Rapshonig gehört zu den Sortenhonigen, die schon früh geerntet werden können.

Ein typisches Bild: Raps, wohin das Auge blickt. Das Ergebnis: zeitiger Rapshonig.

 

Typisch Rapshonig

Rapshonig ist sehr hell bis fast weiß. Er schmeckt sehr mild und ist mit einem feinen, süßen Aroma behaftet. Aufgrund des hohen Traubenzuckeranteils kristallisiert der Sortenhonig sehr schnell aus, deswegen wird er von den meisten Imkern cremig gerührt. Imker, die Rapshonig abfüllen möchten, müssen ordentlich rühren, denn unbearbeitet wird aus dem anfangs goldgelben Honig im Eiltempo eine steinharte Masse.

Zuckerkristalle

Bienen dürften neben einem reichhaltigen Trachtangebot noch einen Grund haben, warum sie so gern ins Rapsfeld fliegen: Der Nektar schmeckt süß. Rapshonig hat einen hohen Anteil an Traubenzucker, der sich im frisch geernteten Honig aus Kristallen zusammensetzt. Diese verbinden sich, was zu der schnellen Kristallisation führt. Durch Rühren werden die Kristalle zerschlagen, sie werden aufgeteilt und durchziehen am Ende den ganzen Honig.

Kinder und Honig

Die meisten Kinder mögen Honig – und ganz besonders dürften sie an Rapshonig Gefallen finden. Das liegt an seiner Milde, die von einem sehr süßen Aroma geprägt ist. Durch die cremige Konsistenz lässt er sich gut auf dem Brot verteilen und tropft nicht direkt wieder vom Brot, wenn es nicht akkurat gerade gehalten wird.

Verwendung

Rapshonig ist natürlich ein hervorragender Brotaufstrich, aufgrund seiner Eigenschaften kann er jedoch noch mehr bieten. Teetrinker schätzen die milde Süße im Tee, er kann der Bratensoße eine pfiffige Note verleihen, er kann auch als Zutat im Salatdressing geschmacklich punkten. Auch als Unterstützung im Müsli oder im Joghurt macht Rapshonig eine gute Figur – wer Honig mag, wird Rapshonig lieben.

Interessantes

Imker, die ihre Bienenstöcke nahe Rapsfelder platzierten, müssen für ausreichend Platz sorgen. Erntemengen von 50 Kilo sind keine Seltenheit. Allerdings ist nicht nur die Biene “scharf” auf Raps. Auch der sogenannte “Rapsglanzkäfer” verirrt sich gerne in die gelbe Blütenpracht. Um das zu verhindern, behandeln viele Landwirte ihre Rapsfelder mit Pflanzenschutzmitteln (insektizide). Da diese Mittel Bienen gefährden, dürfen sie im Regelfall nur vor der Blüte eingesetzt werden. Hält sich also der Landwirt an die Bienenschutzverordnung, sollte keine Gefahr drohen.
Anders sieht es mit Fungiziden (Pilzmittel) aus. Diese können während der Blüte aufgebracht werden und werden so von den Bienen mit in den Bienenstock gebracht. Deswegen tauschen sich die meisten Imker auch mit dem Landwirt aus, um zu verhindern, dass die Bienen behandelte Rapsblüten besuchen.

Rückstände lassen sich prüfen

Viele Imker – auch Hobbyimker – lassen ihren Rapshonig auf Rückstände prüfen. Deswegen muss also niemand auf Rapshonig verzichten, zumal die Landwirte ein ebenso großes Interesse an der Bestäubungsarbeit der Bienen haben wie die Imker, die ihren Tieren eine gute Trachtquelle bieten.

Raps ist eine beliebte Tracht bei Bienen

Bienen lieben den süßen Nektar von Rapsblüten.

Rapshonig – Fakten

Der helle, cremige Honig gehört zu den häufigsten Sortenhonigen, die hierzulande angeboten werden. Seine Konsistenz und seine milde Süße machen ihn besonders bei Kindern beliebt. Da Raps bereits ab April blüht, gehört er zu den Honigen, die schon recht früh im Jahr geerntet werden können. Durch die fein gerührten Kristalle “schmilzt” Rapshonig sozusagen im Mund, was aus einem einfachen Honig natürlich einen Hochgenuss macht.