Bienenwachs enthält Propolis, eine Substanz mit antibakterieller, antiviraler und antimykotischer Wirkung im Bienenstock. Warum also wird Bienenwachs nicht deutlich häufiger zur Lagerung von Lebensmitteln eingesetzt? Damit könnte der Einsatz von Frischhalte- oder Alufolie ersetzt werden?

Was einst völlig selbstverständlich war, nimmt heute langsam Fahrt auf: Die Frischhaltung von Lebensmitteln in Wachstüchern. Sie halten offene oder angeschnittene Lebensmittel frisch, sie können als Abdeckung dienen, sie sind ideal, um darin das Pausenbrot einwickeln und sie können sogar Gefrorenes schützen.

Bienenwachstücher leisten etwas, was keine Plastikfolie vermag: Sie sind atmungsaktiv, dadurch bildet sich kein Kondenswasser an den Lebensmitteln. Zudem halten die antimykotischen Eigenschaft des Bienenerzeugnisses Pilzsporen fern, es kommt also nicht so schnell zur Schimmelbildung, denn Schimmel sind Pilze.

Mittlerweile findet ein Umdenken in Sachen Müllvermeidung statt, unsere Weltmeere und unsere Gesundheit werden es danken. Die Nutzung der alternativen Frischhaltefolie aus Bienenwachs ist sogar schon so weit fortgeschritten, dass es dafür eine Bezeichnung gibt: Beewraps.

Die Vorteile natürlicher Frischhaltung

Die natürlichen Frischhalte-Optionen ersetzen die Nutzung von Plastik, ein immens gewichtiges Argument für den Einsatz der Bienenwachstücher, immerhin kann damit aktiv gegen Plastikmüll vorgegangen werden.

Ein weiterer, wichtiger Punkt ist der direkte Kontakt mit Lebensmitteln. Die meisten Kunststoffe bestehen aus Erdöl als Ausgangsstoff, so auch Frischhaltefolien, die meist aus Polypropylen bestehen. Wenn man sich vorstellt, dass man seine Lebensmittel in ein Produkt aus Erdöl einpackt, ist das kein angenehmer Gedanke.

Ein weiterer, unschlagbarer Vorteil ist die Wiederverwendbarkeit des Bienenwachstuch. Während die Frischhaltefolie häufig nach einer Nutzung entsorgt wird, wird das Bienenwachstuch unter fließendem Wasser abgeduscht und steht wieder zur Verfügung.

Auch das Einfrieren kann mit solchen Tüchern aus Bienenwachs realisiert werden, durch die flexible Formbarkeit dürfte es damit bald deutlich mehr Platz im Gefrierfach geben, wenn sie die Plastikdosen ersetzen.

Bienenwachstücher lassen sich flexibel formen, denn durch die Handwärme wird das Wachs geschmeidig. Wird darin das Pausenbrot eingewickelt, bleibt die natürliche Verpackung zu und öffnet sich nicht selbstständig.

Bienenwachstuch selber machen?

Im Handel gibt es fertige Bienenwachstücher zu kaufen – doch in der Zeit, in der man Preise vergleicht, Eigenschaften prüft, Inhaltsstoffe der aufgelisteten Beewraps durchliest, kann man seine alternative Frischhaltefolie auch selber machen.

Das brauchst du an Zutaten:

So machst du ein Bienenwachstuch

In der einfachen Variante legst du den Stoff in der gewünschten Größe auf das Backblech. Dann nimmst du unsere Bienenwachspastillen und zerkleinerst sie grob. Damit bestreust du den Stoff möglichst gleichmäßig. Anschließend kann das Ganze in den Ofen, bei rund 80 Grad. Nach kurzer Zeit schmilzt das Bienenwachs und dringt in den Stoff ein. Jetzt kannst du das Wachstuch aus dem Ofen nehmen und tupfst vorsichtig überschüssige Reste ab, bestenfalls wieder mit einem Küchentuch.

Hänge das Wachstuch gleich auf, damit es von beiden Seiten gleich trocknen kann, was recht schnell geht. Das war es schon. Fertig ist das Bienenwachstuch zur alternativen Frischhaltung.

Es gibt noch die Möglichkeit, Jojobaöl, Kokosfett oder Baumharz zu verwenden. Dazu wird das Bienenwachs mit den weiteren Zutaten einfach vermischt, bevor es auf den Stoff aufgetragen wird. Hier gilt es, etwas zu probieren, um die richtige Menge herauszufinden. Der eine Nutzer mag es mit mehr Baumharz, der andere möchte lieber mehr Jojobaöl in seinem Bienenwachstuch haben, der Nächste möchte nur mit dem Bienenwachs seine Lebensmittel frisch halten.