Jeder kennt die Momente, in denen einzelne Körperregionen nach Wärme verlangen. Der Ischiasnerv meldet sich peinigend, die Bronchien schmerzen nach der vielen Husterei oder das Kleinkind hat Bauchweh. Alles Situationen, in denen ein Bienenwachswickel eingesetzt werden kann.

Er führt auf zwei Wegen zur Linderung so mancher Beschwerden: erstens reguliert er die körpereigene Wärme und zweitens verströmt er einen Duft, der die oberen Atemwege milde stimmt. Dabei ist es ganz wichtig zu wissen, dass der Wickel aus Bienenwachs selbst keine Wärme abgibt, er fungiert eher wie eine Art Speicher zur Regulierung der eigenen Körperwärme. Dieser thermische Reiz macht seine Wirksamkeit aus und deswegen ist die Behandlung mit einem Wickel aus dem natürlichen Rohstoff auch für Säuglinge und Kinder geeignet.

Die Anwendungsfälle eines Wickels

Wickel – das hört sich zuerst nach „Einwickeln“ an . Dabei ist ein Wickel per Definition ein Umschlag, der auf der Haut aufgebracht wird. Wickel stehen immer für mehrere Schichten – außer beim Bienenwachswickel. Dieser wird tatsächlich pur auf die Haut gelegt und lediglich mit einem anderen Tuch zur Fixierung abgedeckt. Die Zeitspanne ähnelt jedoch wiederum dem normalen „Wickel“ – auch ein solcher mit dem Bienenerzeugnis wird nur kurzzeitig angewendet.

Insbesondere bei Husten, Erkältungen und Halsschmerzen wird zum Aufbringen eines Bienenwachswickels geraten. Er kann in jedem Alter genutzt werden. Bei einem Säugling wäre es beispielsweise vorteilhaft, den Wickel schön geglättet auf die Babymatratze zu legen und den Säugling darauf legen. Bei Keuchhusten oder einer Bronchitis ist dem Rat des Arztes unbedingt Folge zu leisten, hier sollte der Wickel aus Bienenwachs nur in Absprache mit dem Mediziner genutzt werden – das Gleiche gilt bei Kopfschmerzen oder Rückenbeschwerden unbekannten Ursprungs.

Eine weitere Variante der Anwendung, die erst ärztlicher Abklärung bedarf, ist die Entzündung. Nicht jede Entzündung sollte warm gehalten werden, häufig wird ein Eisbeutel zur Behandlung empfohlen, somit bleibt der Bienenwachswickel im Arzneischrank. Bei Schwellungen gilt es also, zuerst den Grund herauszufinden, bevor eine Wärmetherapie eingeleitet wird.

Wickel aus Bienenwachs einfach selber machen

Es gibt mehrere Methoden, einen Wickel aus Bienenwachs anzufertigen. Eine Möglichkeit geht ganz schnell, bietet dafür aber nicht unbedingt die Qualität eines genähten Exemplars. Wir möchten gerne einige Methoden vorstellen:

Für den schnellen Einsatz

Dafür benötigst du Bienenwachs, ein Stofftuch (Leinen oder Baumwolle), ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Lege das Stofftuch in der gewünschten Größe möglichst faltenfrei auf das Backpapier und verteile darauf großzügig das Bienenwachs. Ob du Wachs am Stück nimmst und dieses hobelst oder ob du Pastillen wählst, bleibt sich gleich – sofern die Qualität des Bienenproduktes stimmt.

Wir empfehlen gerne an dieser Stelle unsere Bienenwachspastillen (hier kommst du direkt zum Shop), da diese frei von Rückständen sind und sich zudem wunderbar schmelzen lassen. Zerkleinere die Pastillen ein klein wenig und achte auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung auf dem Stoff.
Anschließend schiebst du das Backblech samt dem Stoff und Wachs bei etwa 80 Grad in den Ofen und wartest, bis alles geschmolzen ist.

Nimm das Blech heraus, tupfe das überschüssige Wachs etwas ab (mit einem weiteren Tuch, damit nichts verloren geht) und hänge den zukünftigen Bienenwachswickel kurz auf, bis er trocken ist. So kann er verwendet werden – kleiner Tipp am Rande: Genauso werden übrigens sogenannte „Beewraps“ hergestellt, also Alternativen zur Frischhaltefolie. Diesen „Wickel“ kannst du also auch zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verwenden.

Fertige Platten nutzen

Im Handel gibt es fertige Bienenwachsplatten zu kaufen, diese können pur auf die Haut aufgelegt werden, um den thermischen Reiz der Wärme zu ermöglichen. Dazu wird die Platte mit einem Fön leicht erwärmt, bis das Wachs formbar ist. Anschließend kann es auf die betroffene Körperstelle gelegt und mit einem weiteren Tuch abgedeckt werden.

Das führt dazu, dass das Wachs die Wärme speichert und quasi isoliert. Wer schon mal einen Halswickel genutzt hat, der dürfte sich an die wohltuende Wirkung sicher erinnern. Hinzu kommt das Ausströmen des ätherischen Öls im Wachs, auch das sorgt für eine sanfte Hilfe bei Atemwegserkrankungen.

Den Wickel nähen

Obwohl Wickel ihre besten Eigenschaften bei der direkten Anwendung entfalten, möchte nicht jeder das Bienenprodukt pur auf die Haut auflegen. So könnte man einen dünnen Stoff nehmen, diesen doppelt legen und an drei Seiten zusammennähen, sodass sich eine Art Tasche ergibt. Über die geöffnete Seite wird das Bienenwachs gegeben – bestenfalls in Form einer Platte, danach wird der genähte Wickel ganz kurz im Ofen oder per Fön erwärmt.

Für jedermann geeignet?

Prinzipiell eignet sich solch ein Wickel für jeden – mit einer Ausnahme: Allergiker gegen Bienenprodukte. Doch daran ist nicht der eigentliche Wickel „schuld“, sondern vielmehr die Düfte, die ihm entweichen. Bienenwachs enthält geringe Spuren von Honig und Propolis, deswegen sollten ihn dagegen allergische Personen nicht anwenden.