Propolis verwenden Bienen als Mittel zum Schutz gegen schädliche Mikroorganismen in ihrem Bienenheim. Dass Propolis ebenso für uns Menschen von Vorteil sein könnte, vermuteten die Menschen schon vor Jahrtausenden. Hippokrates, Aristoteles und andere bedeutende Persönlichkeiten der Antike nutzten das Bienenkitt hauptsächlich als Wundmittel bei Verletzungen.
Propolis ist unter anderem auch bekannt als Bienenharz, Kittharz, Bienenleim oder auch Kittwachs. Schon seit Jahrtausenden ist die Wirkung im Bienenstock gegen Bakterien, Viren und Pilzsporen bekannt. Zahlreiche Studien beweisen die Wirkung gegen verschiedene Erreger, durchgeführt teils im Labor, teils an Tieren. Groß angelegte Humanstudien sind noch nicht durchgeführt worden, auch wenn die Erfahrungsheilkunde davon ausgeht, dass Propolis auch beim Menschen eine Wirksamkeit zeigen könnte. Die Möglichkeiten zur Anwendung sind dabei sehr vielfältig.
Schon seit Jahrtausenden bekannt
Bis heute ist noch nicht eindeutig bekannt, wie und wann die Menschen auf die heilenden Kräfte von Propolis aufmerksam geworden sind. Damals diente das Bienenkitt vor allem zur Desinfektion von Wunden oder bei zahnmedizinischen Behandlungen. Schon die Inkas setzten den harzigen Stoff zur Linderung von Infektionen ein. Und Hippokrates nutzte den Stoff ebenso, um Hautverletzungen und Geschwüre schneller abheilen zu lassen. Im Römischen Reich dagegen nutzte man Propolis zur Behandlung von Kriegswunden. Die Ägypter verwendeten Propolis zur Einbalsamierung der Toten. Auch der bekannte Pharao Tutanchamun wurde damit eingerieben.
Was in Propolis enthalten ist – die Zusammensetzung
Bienen fliegen Bäume, Sträucher und andere Pflanzen an, um Pollen, Nektar und Harz zu sammeln. Dadurch entsteht eine besondere Art des Speichelsekrets, das auch als Ferment bezeichnet wird. Es ist das wichtigste Baumaterial für die Errichtung des Bienenstocks, in dem die Tiere leben. Propolis an sich besteht dagegen vor allem aus dem Harz von Bäumen sowie aus sogenanntem Pollenbalsam. Weiterhin enthält es diverse Flavonoide und Phenole. Die genaue Zusammensetzung variiert und hängt davon ab, wie viel Harz die Bienen in den Herbstmonaten aufnehmen können. Pro Jahr kann ein Bienenvolk im Durchschnitt zwischen 200 und 500 Gramm Propolis selbst produzieren.
Imker finden das hilfreiche Naturprodukt an verschiedenen Bereichen am Bienenkasten. Hierfür legen sie spezielle, sehr engmaschige Gitter aus Kunststoff auf, welche das Propolis in den Zwischenräumen abfangen und die Entnahme somit einfach gestalten. Danach lagert der Imker es in einem Kühlraum oder in der Kühltruhe ein. Das Propolis lässt sich dann besonders leicht ablösen und kann anschließend nach Wunsch weiterverarbeitet werden. Die natürliche Farbe der harzigen Masse variiert je nach Beschaffenheit von Gelb bis hin zu Braun. Sie zeichnet sich zudem durch einen intensiven Duft aus.
Harz ist der Hauptbestandteil
Der natürliche Stoff Propolis besteht nicht ausschließlich aus Baumharz, sondern aus vielen anderen Inhaltsstoffen. Dennoch macht Harz rund die Hälfte der Inhaltsstoffe aus. Der andere Teil setzt sich zu einem großen Teil aus Bienenwachs und aus ätherischen Ölen zusammen, der Rest aus Pollen, aus organischen Teilchen pflanzlichen Ursprungs, Mineralstoffen, Flavonoiden und Spurenelementen sowie auch aus Aminosäuren. Insbesondere Kalium, Magnesium, Kalzium, Vitamin H und Eisen sind darin in konzentrierter Form enthalten.
Das Besondere daran ist, dass diese Kombination bislang nicht vom Menschen nachgebaut werden kann – sie ist einzigartig und kann nur von der Natur hergestellt werden. Vor allem Flavonoide – also sekundäre Pflanzenstoffe gelten dabei als wichtige Substanzen. Mediziner konnten inzwischen mehr als 200 verschiedene Inhaltsstoffe in natürlichem Propolis nachweisen, die allesamt positive Wirkungen auf unseren Körper haben könnten. Silizium, Kupfer und Zink sind nur einige davon.
Die Auswirkungen auf unseren Körper und Anwendungsgebiete
Propolis wirkt im Bienenstock antibakteriell, antifungal und antiviral. Gerade das Harz trägt einen großen Anteil daran, es gilt als ein natürliches Antibiotika. Einige Studien hatten die Wirkung gegen Bakterien im Blick – diese konnte labortechnisch bestätigt werden. Das Bienenkitt wirkt beispielsweise im Bienenstock vergleichsweise wie ein Antibiotikum. Deswegen setzen viele Naturheilkundler auf das Bienenerzeugnis bei leichten Beschwerden bakterieller Art.
Ein gutes Beispiel für die Anwendung des Stoffs zeigt sich beispielsweise beim Einsatz zum Abheilen von Wunden. Im ersten Weltkrieg nutzte man das Kittharz zur Behandlungen von Kriegsverletzungen. Die Flavonoide, die in hochkonzentrierter Form enthalten sind, sind bekannt dafür, wohltuend auf die Regenaration der Haut einzuwirken.
Propolissalbe hilft der Haut
Auch für sensible Haut ist Propolis vorteilhaft. Manchmal scheint das größte Organ des Menschen – die Haut – gereizt zu sein. Hier ist eine Propolissalbe ideal, denn der natürliche Stoff sorgt für einen hervorragenden Aufbau der Zellen. Das gilt allerdings nur dann, wenn keine Allergie gegen Propolis besteht. Bei aller Wirksamkeit: Propolis sit eine allergene Substanz und sollte nie ohne vorherigen „Test“ angewandt werden. Dazu nimmst du ein klein wenig der Salbe oder der reinen Tinktur und gibst sie auf eine gesunde, unempfindliche Hautstelle. Erst dann, wenn sich keine Reaktionen zeigen, kannst du eine Salbe oder Tinktur anwenden.
Oft sind Präparate mit weiteren natürlichen Inhaltsstoffen angereichert. Hierzu zählen zum Beispiel Salbei oder auch Kamille. Propolissalbe wird von verschiedenen Anbietern verkauft. Es gibt sie in Apotheken, Drogerien oder bei einigen Imkern.
Selbst Hautunreinheiten lassen sich mit Propolissalben gut behandeln. Pickel, Mitesser, juckende Ekzeme – all das kann zwar mit Salben aus chemischer Herstellung ebenso gelindert werden, doch wenn es auf natürlichem Weg darstellbar ist – umso besser. Allerdings solltest du nur dann auf ein natürliches Mittel zurückgreifen, wenn dies entweder dein Arzt befürwortet oder wenn die Beschwerden nur gering ausgepärgt sind. So etwa bei den unschönen Pusteln: Wenn zum Beispiel ein Pickel entsteht, sind der Ursprung dafür stets Bakterien. Und bakterielle Infektionen lassen sich gut mit einer Propolissalbe oder -creme behandeln. Bei Entzündungen kann auch eine intensive Tinktur für ein schnelles Abheilen der betroffenen Stellen sorgen. Hierfür verwendet man einfach ein sauberes Wattepad, das man mit der Tinktur tränkt und danach auf die Hautpartie tupft.
Gut für und das Immunsystem
Weil Propolis sowohl antimikrobielle als auch antioxidative Eigenschaften im Bienenstock aufweist, gilt es als mögliche Lösung bei leichten, oberflächlichen Hautverletzungen. Ob Infektionen der Schleimhäute, des Rachens oder des Zahnfleischs, ob Hauterkrankungen oder auch Ekzeme – für all diese Leiden kann Propolis in Betracht gezogen werden, sofern es sich tatsähchlich nur um leichte Beschwerden handelt.
Eine neue Studie der Universität Oxford hat übrigens ergeben, dass sich der Stoff nicht nur auf Entzündungen und Infektionen äußerst positiv auswirken könnte. Auch für unser allgemeines Wohlbefinden könnte er Vorteile mit sich bringen. Trotzdem sollte der Stoff nur eine Form der Nahrungsergänzung darstellen. Zwar kann man es im Normalfall durchaus täglich verwenden, allerdings ist es dennoch zu empfehlen, im Vorfeld einen Arzt aufzusuchen. Denn ein Mediziner kann genaue Empfehlungen geben, wie man richtig vorgeht.
Worauf bei der Dosierung zu achten ist
Wenn man Cremes mit Propolis oder Propolissalben verwenden möchte, sollte man zunächst auf eine eher sparsame Dosierung achten, sofern es vom Arzt nicht anders empfohlen wurde. Denn: Wird eine zu dicke Schicht auf die Haut aufgetragen, verstopft dies schnell die Poren und verhindert, dass genügend Sauerstoff an die Haut gelangen kann. Bei einer schon von außen sichtbaren Entzündung sollte man zudem nicht einfach beliebige Propolis-Präparate auftragen, sondern zunächst mit dem Hausarzt sprechen.
Damit die Wirkstoffe von Propolis auch von innen wirken können, haben viele Hersteller von Naturheilpräparaten inzwischen Kapseln, Tropfen und Tabletten auf Propolis-Basis zur oralen Einnahme entwickelt. Hier genügen schon wenige Tropfen, die in Verbindung mit etwas Wasser vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Hierzu empfihelt es sich, die genaue Dosierung bei deinem Arzt oder heilpraktiker zu erfragen.