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Die Asiatische Hornisse sorgte zuletzt für erhebliches Aufsehen. Das medienwirksame Wort „Killer-Hornisse“ wurde flugs erfunden, teilweise wurde schon der Untergang sämtlicher einheimischen Bienen prognostiziert. In diesem Beitrag wollen wir einen unaufgeregten, sachlichen Blick auf das große Fluginsekt werfen. Die Asiatische Hornisse mag für Bienen tatsächlich zu einer realen Gefahr werden, doch das rechtfertigt keine panikverbreitende Schlagzeilen. Bevor wir uns das Insekt näher anschauen: Für Menschen ist das große Insekt nicht gefährlicher als einheimische Wildbienen. Abgesehen von Allergikern, allerdings ist für diese Menschen jegliche Bienenart gefährlich. Doch für unsere einheimischen Bienen kann die Asiatische Hornisse tatsächlich gefährlich werden, deswegen schauen wir mal auf ihr Profil:

Der Bienenschädling auf einen Blick:

  • Art: Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)
  • zugehörig zur Familie der Faltenwespen (Vespidea)
  • Beheimatet in Südostasien
  • Seit 2004 in Europa vereinzelt verbreitet
  • der Körper hat eine dunkle, fast schwarze Grundfarbe mit gelben Streifen, einer markant breit, der andere fein.
  • Die Enden der Beine sind ebenfalls gelb, während der Kopf an der Vorderseite ins Orange geht.
  • Die Asiatische Hornisse ist tagaktiv.
  • Körpergröße: Arbeiterin: ca 2,4 cm, Königin ca. 3 cm.

Quelle: https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/bienen/dateien/die_asistische_hornisse.pdf

Schau dir die Unterschiede zwischen der asiatischen und europäischen Hornisse gerne hier an:

Langsam, aber stetig…

…schreitet sie in Europa voran. Zuerst wurde sie in Frankreich gesichtet, vermutlich gelangte sie unfreiwillig mit einer Warenlieferung von Asien zu unserem französischen Nachbar. Ganz langsam zog sie weiter nach Spanien und nach Italien. Mittlerweile hat sie einen nördlichen Kurs eingeschlagen und ist auch in Deutschland angekommen. Experten zufolge ist es ihr jedoch hierzulande zu kalt, was ihre langsame Verbreitung erklären könnte.

Andere Länder, andere Sitten

Während unsere heimische Hornisse ihr Nest meist in einer witterungsgeschützen Höhle wie etwa einer Baumhöhle oder in einem Nistkasten baut, fühlt sich die Asiatische Hornisse in luftiger Höhe wohl. Das Insekt baut sein Nest so hoch wie möglich in kleineren Bäumen, ideal scheint die ungefähre Höhe von 10 Metern zu sein. Auch die Architektur unterscheidet sich in einigen Punkten. So baut unsere Hornisse mit einem offenen Nestboden, der als Flugloch dient. Die Asiatische Hornisse baut eine richtige Ellipse, unten geschlossen. Im oberen Drittel wird das Flugloch angelegt. Auch in Sachen Bevölkerungsdichte haut die Asiatische Hornisse einen drauf: In einem Stock tummeln sich gerne mal bis zu 2.000 Tiere, während es bei unserer Hornisse mit bis zu 700 eher beschaulicher und dörflicher zugeht.

Die Asiatische Hornisse – gefährlich?

Für uns Menschen ist das Fluginsekt keine große Bedrohung. Sie sticht nur dann, wenn sie sich bedroht fühlt und das Gift gilt als weniger stark. Doch auch hier der Hinweis: Für Allergiker ist der Stich der Asiatischen Hornisse genauso gefährlich wie der der Honigbiene!

Leider stehen Bienen auf dem Speiseplan der Asiatischen Hornisse. Und zwar auf dem 1. Platz. Generell zählt die Vespa velutina nigrithorax zwar zu den Allesfressern, doch neben Fliegen, Käfern und anderem Getier mag sie Bienen am liebsten. Das erklärt auch die ausgefeilte Jagdtechnik, die eindeutig auf Honigbienen abzielt: Wie die Katze vor dem Mauseloch wartet die Asiatische Hornisse im Schwebeflug direkt vor dem Bienenstock auf die heimkehrenden Bienen. Da Bienen miteinander kommunizieren, gelangt die Info recht schnell zu den Bienen, die sich noch im Stock befinden. Der Flugbetrieb der gejagten Bienen wird eingestellt. Das veranlasst dann die Hornisse, in den Bienenstock eindringen zu wollen, trotz der Verteidigungsmaßnahen der Wächterbienen.

Die Lage in Deutschland

Noch gibt es nicht genug der fernöstlichen Fluginsekten hierzulande, um unseren heimischen Bienenstöcken ernsthaft zu schaden. Fabian Nürnberger vom Lehrstuhl für Tierökologie der Universität Würzburg ist der Meinung, dass derzeit eine systematische Bekämpfung der Asiatischen Hornisse nicht notwendig sei. Na, dann wollen wir mal hoffen, dass es auch so bleibt 🙂

 

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