Die Bezeichnung verrät es: Blütenhonig ist ein aus Blütennektar gewonnener Honig. Dazu holen Bienen Pflanzennektar, von diesen durchaus erwünscht. Dazu senden sie verlockende Signale aus. Immerhin sind Blütenpflanzen (und auch andere Pflanzen) auf Bienen und andere Insekten angewiesen, um sich zu vermehren. Also locken Pflanzen mit einer bunten Blüte und einem für Bienen unwiderstehlichen Duft.

Bienen sind nicht farbenblind und besonders gerne mögen sie die Farben Gelb und Blau. Die Pflanze lockt die Biene an, diese bestäubt diese und sammelt den Nektar, indem sie ihn mit ihrem Saugrüssel entnimmt und in ihrem Honigmagen speichert. Blütenhonig ist also in erster Linie ein Honig aus Blütennektar. Stehen die Bienenstöcke direkt an einem Rapsfeld, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Imker einen reinen Sortenhonig gewinnt: Rapshonig. Hat ein Imker seine Bienen inmitten einer bunten Blumenlandschaft stehen, ergibt das zwar ebenfalls einen Blütenhonig, doch keinen reinen Sortenhonig. Im folgenden Beitrag geht es um die Vielfalt von Blütenhonig, um seine geschmacklichen Unterschiede, um seine Trachtquellen, um seinen Wert in der Ernährung.

Blütenhonig ist immer wieder überraschend.

Es hängt von der Trachtquelle ab, welches Aroma Blütenhonig beinhaltet.

Von Bienen und Blumen

Wie eingangs erwähnt, produzieren Blütenpflanzen eine süße Flüssigkeit, die als Nektar bezeichnet wird. Die Pflanze stellt ihn über spezielle Drüsen her (Nektarien) und er dient als Nahrung für Insekten und bildet zugleich den Rohstoff für Blütenhonig.
Durch den Nektar ist die Bestäubung der Pflanze sichergestellt, denn er lockt Fluginsekten an, die sich an dem Nektar gütlich tun – eine perfekte Symbiose, die seit Jahrmillionen funktioniert.

Blütenhonig, Sortenhonig und die deutsche Honigverordnung

Um einen Sortenhonig zu verkaufen, muss das süße Endprodukt laut der Honigverordnung mindestens 60 Prozent einer bestimmten Trachtquelle enthalten, zumindest wird der Abschnitt §3 (3) 1 der Verordnung so interpretiert:

“...zur Herkunft aus Blüten oder lebenden Pflanzenteilen, wenn der Honig vollständig oder überwiegend den genannten Blüten oder Pflanzen entstammt und die entsprechenden organoleptischen, physikalisch-chemischen und mikroskopischen Merkmale aufweist”.

Möchte ein Imker seinen Honig beispielsweise als Akazienhonig, Kleehonig, Kornblumenhonig oder Löwenzahnhonig verkaufen, müsste er ihn theoretisch in einem Labor analysieren lassen und zwar physikalisch-chemisch, sensorisch und mikroskopisch.

Der leichtere Weg

Für viele Hobby-Imker ist solch eine Analyse nicht rentabel. Erfahrene Imker können sogar anhand der Blütezeit oder Standort selbst bestimmen, welcher Nektar eingetragen wird. Bienen sind nämlich blütenstet, das bedeutet, sie fliegen die gleiche Trachtquelle an, solange diese genug Nektar bietet. Möchte der Imker also nicht exakt aufpassen, was seine Bienen treiben und verzichtet er auf die wissenschaftliche Analyse, verkauft er seinen Honig als “Blütenhonig” und bereichert damit viele Haushalte mit einem lecker schmeckenden, natürlichen Nahrungsmittel.

Vielfältig und der heimatliche Geschmack - das zeichnet Blütenhonig aus.

Bunte Wiesen: Eine optimale Voraussetzung für leckeren Blütenhonig.

Blütenhonig – eine bunte Mischung Pflanzenkraft

Blütenhonig schmeckt immer aromatisch und nie gleich. Je nach Größe des Volkes, Witterung und anderen Trachtquellen suchen Bienen den Rohstoff aus. Es ist letztlich ein Mischhonig, aus zahlreichen Pflanzen kreiert. In einem Jahr dominiert das eine Pflanzenaroma, im nächsten Jahr ein anderes. Blütenhonig ist demnach immer eine Überraschung im positiven Sinn.
Dabei spielt sogar die Region eine Rolle, denn die einheimischen Kräuter und Blüten verleihen dem Honig ihr ureigenes Aroma.

Cremig oder klar?

Blütenhonig ist variabel. je nach Trachtquellen ist er hell oder dunkel, es gibt ihn klar oder cremig gerührt. Die meisten Blütenhonige enthalten einen hohen Anteil an Traubenzucker, was zu einer schnellen Kristallisation führt. Das ist der Grund, warum viele Imker ihren Blütenhonig cremig rühren, denn kristallisierter Honig ist zwar kein Mangel, wird aber von den meisten Verbrauchern nicht sonderlich hoch geschätzt. Besonders Honig, der im Frühjahr (Frühtracht) gewonnen wird, beginnt sehr schnell zu kristallisieren, Sommertrachthonig lässt sich damit etwas mehr Zeit.