Natur & UmweltWissen

In jedem noch so kleinen Garten gibt es ständig etwas zu tun. Ob Gemüsegärten, Blumenbeet oder einfach nur eine Blumenwiese, ohne Pflege sieht es bald nach “Kraut und Rüben” aus. Ein schöner Garten ist eine Symbiose zwischen Natur, seiner Selbstentfaltung und der vom Menschen geschaffenen Ordnung. Leider wird Letzteres bei manchen Gartenbesitzern höher angesehen als alles andere. Der Rasen wird akkurat auf wenige Millimeter getrimmt, jedem noch so winzigen vermeintlichen Unkraut sofort der Garaus gemacht. Schade eigentlich, denn ein Garten kann sowohl ordentlich ausschauen als auch voll natürlicher Pracht stecken. Die Grenze zwischen einem “Schaugarten” ohne Natürlichkeit und einem “lebendigen” Garten ist gar nicht mal so eng gesteckt. Man kann bienenfreundlich Gärtnern, ohne dass alles kreuz und quer wuchert. Im folgenden Beitrag geht es darum, wie du mit wenig Aufwand natürliche Lebensräume für Bienen und andere Lebewesen schaffen kannst – einfach bienenfreundlich Gärtnern.

Bienenfreundliches Gärtnern

Bienenfreundliches Gärtnern zieht auch Schmetterlinge an

 

Jeder, wie er mag

Jeder gestaltet seinen Garten, wie es ihm beliebt. Nicht alle Gartenbesitzer möchten ihr sorgsam gepflegtes Landstück in eine Bienenweide verwandeln. Das ist auch gar nicht nötig, denn sicher finden sich in jedem Garten kleine Ecken, in denen natürlicher Lebensraum für Insekten, Bienen und Kleinvieh geschaffen werden kann.

Es mag sein, dass eine mit Kies aufgeschüttete Fläche für den ein oder anderen “gepflegt” aussieht, mit Natur hat das nichts zu tun. Zudem ist es verschwendeter Lebensraum für zahlreiche Nützlinge. Auch der kurz geschorene Rasen mutet irgendwie irritierend an, in Zeiten, in denen die halbe Welt vom Bienensterben und ökologischer Vielfalt spricht. Oft ist der Aufwand für einen akkuraten Garten deutlich höher als für einen bienenfreundlichen Garten. Düngen, Wässern, Mulchen, Mähen, Gift ausbringen, Laub entfernen und so weiter und so fort. Kein Igel kann den Winter unter etwas in der Ecke zusammengetragenen Laub verbringen, kein kleines Totholzstück findet sich als Brutstätte für Wildbienen, die ordentlich gepflanzte Thuja Hecke bietet keine Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Dabei wäre es so einfach, wenigstens eine kleine Ecke des Gartens der Natur zu geben.

Ein Kompromiss

Mit wenig Aufwand lassen sich auch “ordentliche” Gärten zu bienenfreundlichen Oasen wandeln:

  • Totholz nicht entsorgen, sondern einfach in einer Ecke liegen lassen
  • Ein bisschen Mauerfugen oder ein kleiner Steinhaufen schadet der Optik nicht, bietet aber Platz für zahlreiche Nützlinge.
  • Ein kleines Stück Garten mit Augenmaß “verwildern” lassen.
  • Heimisches Saatgut verwenden
  • Im Frühjahr die zart wachsenden Blumen nicht gleich abscheren, von dem Nektar der Blumen leben zahlreiche Bienen und andere Insekten.
  • Im Herbst auch mal einen Laubhaufen ignorieren, er schützt im Winter Wurzeln und Tiere.
  • Chemische Schädlingsbekämpfung unbedingt vermeiden, es geht auch natürlich.
  • bienenfreundliche Düngemittel einsetzen.

Der Unterschied zwischen Bienen und Wespen

Du befürchtest, du holst dir mit einem bienenfreundlichen Garten Wespen ins Haus? brauchst du nicht. Wespen wollen von dem Garten nur wenig wissen, sie suchen sich ganz andere Nahrungsquellen: Deine Marmelade oder deinen Honig auf dem Frühstücksbrötchen. Und Bienen haben daran überhaupt kein Interesse.

Trau, schau, wem

Achte bei der Auswahl der Pflanzen unbedingt darauf, dass du “ungefüllte” Blüten kaufst. Denn etliche Blumen wurden züchterisch so verändert, dass sie eine hübsche Farbe haben, doch ihnen fehlt sowohl Pollen als auch Nektar. Bienen, Hummeln und andere Nützlinge finden so überhaupt kein Nahrungsangebot.
Überhaupt sollte in einem bienenfreundliche Garten das ganze Jahr über ein Nahrungsangebot zur Verfügung stehen, bestenfalls gedeihen Frühblüher, Sommerblumen und Spätblüher im Garten.

Das Düngen

Die Pflanzenpracht hängt natürlich auch von der Düngung ab. Es gibt konventionelle Dünger, die mit Chemie oder gar Schlachtabfällen angereichert sind. Das muss wahrlich nicht sein! Ein guter Dünger enthält weder Schlachtabfälle noch Kot. Zudem sollte er unbedenklich eingesetzt werden können, bestenfalls auch dann, wenn Kinder oder Haustiere im Garten toben.

8 Punkte für bienenfreundliches Gärtnern

Im Folgenden findest du zusammenfassend eine übersichtliche Liste mit 8 Punkten, die dabei helfen, bienenfreundlich zu Gärtnern:

bienenfreundliches Gärtnern

bienenfreundliches Gärtnern

So einfach geht das mit dem bienenfreundlichen Gärtnern!

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