Honig mit Propolis vereint zwei starke Bienenerzeugnisse miteinander. Beides Naturstoffe, beide von Bienen hergestellt. Doch während der Honig den Tieren als Nahrungs- und Energiequelle dient, wird Propolis von den Bienen nicht für den Verzehr produziert. Es ist vielmehr ein Kitt, mit dem sich Bienen gegen schädliche Mikroorganismen schützen, erzeugt aus ganz speziellen Pflanzen-Rohstoffen, dazu später mehr. Im nachfolgenden Artikel geht es um Honig mit Propolis, welchen Nutzen diese Kombination hat, wie sie hergestellt wird und warum sich eine Verkostung lohnt.
Der Honig
Prinzipiell kann in jeden Honig Propolis eingerührt werden, allerdings bevorzugen die meisten Imker cremig gerührten Honig. Hier lässt sich die Propolis deutlich leichter einrühren, als in einen klaren Honig. Zumal es bei klarem Honig fast vorprogrammiert ist, dass eine Phasentrennung stattfindet. Als Basis wird häufig ein Blütenhonig genutzt, je nach Region die Frühjahrs- oder Sommertracht, aber auch Sortenhonige wie Raps oder Manuka Honig.
Die Propolis
Propolis hat viele Bezeichnungen: Bienenharz, Bienenleim, Bienenkittharz, Kittharz oder Kittwachs. Bienen stellen es her, indem sie frisches Baumharz von Bäumen einsammeln und mit körpereigenen Stoffen vermischen. So entsteht eine harzige Masse, die im Bienenstock eine antibiotische, antivirale und antimykotische Wirkung zeigt. Die Zusammensetzung von Propolis variiert je nach Standort, doch die Wirkung bleibt gleich. In einem Bienenstock leben Tausende von Tieren auf engstem Raum zusammen. Außerdem ist die Luftfeuchte sehr hoch und die dort vorherrschenden 35 Grad sind optimal für Erreger. Da die Stockbienen alles mit dem Kittharz einkleistern, was ihnen fremd erscheint und wo fremde Organismen eindringen könnten, herrscht im Inneren eines Bienenstockes relative Keimfreiheit.
Propolis in den Wabenzellen?
Somit müsste es doch eigentlich in jedem Honig Anteile von Propolis geben? Ja, gibt es, allerdings handelt es sich um einen nicht nennenswerten Prozentsatz der Inhaltsstoffe. Bienen überziehen Wabenzellen mit einem so hauchdünnen Film aus Kittwachs, dass sich im Honig nur Spuren von Propolis nachweisen lassen.
Propolis im Honig
Einige Imker verfeinern ihren Honig mit Propolis, einerseits um ein hochwertiges Lebensmittel zu erzeugen, andererseits einfach, weil Honig mit Propolis gut schmeckt. Die Propolis verleiht dem Honig eine herzhafte, eigene Geschmacksnote. Da die Ausgangssubstanz extrem klebrig ist, wird sie eingefroren. Imker, die mit Propolis hantieren, nutzen hierzu meist eine alte Kaffeemühle oder Ähnliches. Die tiefgefrorene Propolis lässt sich so schnell zu Pulver verarbeiten, um dem Honig untergemischt zu werden. Da jedoch in frisch geernteter Propolis auch Spuren von organischem Material aufzufinden sind, die im Honig nicht auftauchen sollen, wird in der Regel zuerst ein Extrakt aus der frischen Propolis hergestellt.
Propolis Extrakt
Ein Extrakt ist ein Auszug, im Falle von Propolis werden damit organische Materialien wie Wachs oder auch mal ein winziges Holzstückchen herausgefiltert. Dazu wird die Propolis in hochwertigem Alkohol gelöst und gefiltert. Der Alkohol verdampft und übrig bleibt reine Propolis, die dann dem Honig untergemischt wird.