Bienen haben eine ausgeprägte optische Wahrnehmung. Sie beobachten die Umwelt sozusagen durch tausende von Augen. Zwischen 6000 und 8000 Einzelaugen (Ommatidien) verbergen sich in den Facettenaugen einer Biene. Somit sehen die kleinen Flugkünstler die Welt komplett anders als wir Menschen. In diesem Artikel dreht sich alles darum, wie Bienen sehen können. Können sie Farben erkennen? Ist die Welt aus Bienensicht scharf oder eher verschwommen? Was ist mit schnellen Bewegungen? Wie viele Bilder können Bienen verarbeiten? Es ist eine faszinierende Welt, betrachtet man sie aus rund 8000 Augen zugleich!
Überblick über die Augen
Jedes einzelne der vielen Ommatidien funktioniert wie ein “richtiges” Auge. Durch die kugelige Anordnung vergrößert sich zwangsläufig der Blickwinkel. Dafür sind die Tiere ziemlich kurzsichtig und müssen dicht an etwas heranfliegen, um es scharf zu sehen, Experten gehen von einer Distanz von rund 30 Zentimetern aus. Dafür können Bienen bis zu 200 Bilder pro Sekunde auflösen, eine enorme Leistung!
Das Farbspektrum
Obwohl die Blumenwiesen herrlich bunt leuchten, sehen Bienen nicht alle Farben. So können sie beispielsweise kein Rot erkennen. Doch das gleichen sie mit der Fähigkeit aus, Farben im Ultraviolett-Bereich zu erkennen. In der Basis sehen Bienen die Farben Gelb, Blau, Ultraviolett. Beim Anflug ins Blumenbeet erscheint die Umwelt grau, die Blüten spiegeln jedoch eine Farbe wieder. Weiße Blumen kennen Bienen nicht, diese strahlen immer einen bestimmten ultravioletten Ton aus.
Wie sehen Bienen?
Überhaupt hilft das ultraviolette Licht den Bienen dabei, Futter zu finden. Dunkle Farbbereiche zeigen an, wo sich der Nektar befindet.Die farblichen Vorlieben
Forscher fanden heraus, dass blaue und gelbe Blumen eine besondere Anziehungskraft auf Bienen haben. Die Farbe Rot sehen sie als schwarz an. Blühpflanzen sind mit ultraviolettem Licht pigmentiert. Dadurch sehen Bienen, wo es reichhaltige Tracht zu holen gibt.
Die Weiterleitung zum Gehirn
Die Augen sind wie bei uns Menschen auch untrennbar mit dem Gehirn verbunden. Ein australischer Forscher (Dr. Adrian Dyler) untersucht die Fähigkeit von Bienen, zu lernen oder Gesichter zu erkennen. Mit bestimmten Utensilien ahmt er das Sichtfeld und die Farbaufnahme von Bienen nach. Das bringt ihm seinem Ziel näher, mehr über das Gehirn herauszufinden.
Schnelle Bewegungen
Jeder hat sicher schon mal versucht, eine Fliege zu fangen. Das ist schier unmöglich, sofern man versucht, sie mit einer schnellen Bewegung anvisieren. bewegt man seine Hand hingegen ganz langsam auf das Insekt zu, kann das Tier dieser Bewegung nicht folgen – und wird nicht fliehen. So kann man ungebetene Fluggäste leicht mit einem Glas einfangen und nach draußen transportieren.