Honig ist ein Lebensmittel, dem zugleich eine Wirkung als Hausmittel nachgesagt wird. Gelegentlich ist sogar die Rede von einem Mittel zur Wunddesinfektion, resultierend aus der antibakteriellen Wirkung. Doch hier gibt es Unterschiede, auf die wir später näher eingehen. Honig ist und bleibt nach wie vor ein Lebensmittel und ist kein Medikament – mit einer Ausnahme. Lese im folgenden Text nach, was es mit der Ausnahme und ganz generell mit der Aussage “antibakterieller Honig” auf sich hat.
Honig und Bakterien – einerseits ist er antibakteriell, andererseits soll er auch so wirken.
Sind die Inhaltsstoffe antibakteriell?
Frucht- und Traubenzucker sind die Hauptbestandteile von Honig, abgerundet mit Wasser und angereichert mit zahlreichen Vitaminen, Mineralstoffen und sogar Enzymen, Aminosäure sowie Spurenlemente. Allerdings sind diese Inhaltsstoffe nicht in ausreichender Dichte vorhanden, sodass der süßen Köstlichkeit streng genommen keine Heilwirkung nachgesagt werden darf. Dennoch gilt Honig als antibakteriell und wird auch in der traditionellen Medizin gerne bei Erkältungsbeschwerden als Hausmittel empfohlen. Betrachtet man rein nur die Inhaltsstoffe, ergibt sich kein Grund, warum Honig antibakteriell sein sollte. Anders sieht es aus, wenn man sich die Zusammensetzung im Gesamten anschaut – und wenn man einen Blick auf eine ganz bestimmte Pflanzenart wirft, die in Neuseeland beheimatet ist.
Bakterien im Honig?
Jeglicher Stoff kann nur dann eine antibakterielle Wirkung entfalten, wenn er selbst frei von Bakterien ist. Damit Bakterien überhaupt lebensfähig sind, benötigen sie wie alle Lebewesen Wasser. Bekommen sie kein Wasser, vertrocknen sie und gehen ein. Allerdings gibt es wenige Bakterienarten, die dagegen eine effektive Strategie entwickelten: Sie entwickeln Sporen, die ohne Wasser zwar überleben, jedoch nicht handlungsfähig sind. Erst, wenn sie an Wasser kommen, steigt ihre Aktivität und sie erreichen ihre volle Leistungsfähigkeit. Geht es um antibakteriellen Honig, dürfen das Bakterium Clostridium botulinum nicht unerwähnt bleiben, denn es ist eine Keimart, die im Honig als Sporen überleben kann und dort auch vereinzelt vorkommt. Das ist der Grund, warum Honig nicht an Babys unter 12 Monaten verabreicht werden sollte, denn erst ab dem Alter von rund 12 Monaten hat das menschliche Immunsystem diesem Bakterium etwas entgegenzusetzen.
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Honig ist hygroskopisch und somit (fast) antibakteriell
Honig kann Wasser binden, er ist hygroskopisch. Aufgrund des hohen Zuckeranteils hat er natürlich auch eine hohe Dichte winziger Zuckermoleküle. Durch diese Konzentration kann Honig Wasser an sich binden (osmotischer Wert). Den Bakterien bleibt somit nicht genug Feuchtigkeit, sie vertrocknen und können sich im Honig nicht weiter ausbreiten. Die erste Hürde eines antibakteriellen Honigs ist geschafft, doch wie sieht es mit der antibakteriellen Wirkung aus?
Hausmittel Honig
Dem süßen Bienenprodukt wird eine entzündungshemmende und antiseptische Wirkung nachgesagt. Das lässt sich sogar wissenschaftlich belegen, denn in Studien konnte nachgewiesen werden, dass Bienen dem Nektar bieneneigene Enzyme zuführen, die im Honig selbst dafür sorgen, dass sich permanent winzige Mengen antiseptisches Wasserstoffperoxid bildet. So lässt sich erklären, warum Honig oft eine antibakterielle Wirkung nachgesagt wird. Eine ausgewachsene Halsentzündung sollte freilich nicht nur mit Honig behandelt werden, sondern mit dem vom Arzt verordneten Therapeutikum, doch zur Unterstützung kann auch Honig wohltuend auf die Entzündung einwirken.
Echter Manuka Honig oder echter Fenchelhonig beispielsweise ist eine Option bei Erkältungskrankheiten. Er kann zwar in den heißen Tee eingerührt werden, doch dieser sollte nicht unbedingt heißer als 40 Grad sein, um die weiteren Inhaltsstoffe des Honigs nicht zu zerstören. Ansonsten wird er pur – oder auf dem Brötchen verteilt – eingenommen. Er kann bei Halsschmerzen helfen, sofern diese tatsächlich harmloser Natur sind.

Honig zählt zu den Lebensmitteln, denen antibakterielle Aktivität nachgesagt wird.
Die Ausnahmen
Ganz zu Beginn war von einer Ausnahme die Rede, was die antibakterielle Aktivität betrifft. Im Grunde gibt es sogar zwei Ausnahmen: Manuka Honig und Medihoney. Während Medihoney als einziger Honig sogar eine medizinische Zulassung vorweisen kann, ist Manuka Honig nach wie vor ein Nahrungsmittel – allerdings mit nachgewiesener antibakterieller Wirkung. Jedoch sollte in der Wundbehandlung tatsächlich in erster Linie der speziell aufbereitete und keimfrei gemachte Medihoney zum Einsatz kommen und kein handelsüblicher Speisehonig.
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Medihoney
Medihoney wird in zahlreichen Kliniken sowohl im Human- als auch im Veterinärbereich zur Wundheilung eingesetzt. Es ist eine Mischung von Manuka Honig und anderen Blütenhonigen, die eine besonders hohe Wasserstoffperoxid-Aktivität aufweisen. Mit speziellen Verfahren (Gamma-Strahlung) wird der Honig anschließend zur absoluten Keimfreiheit aufbereitet.
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Manuka Honig
Manuka Honig ist ein Honig mit einer antibakteriellen Aktivität, die sich sogar messen lässt. Während der Reife entsteht nämlich die antiseptische Substanz Methylglyoxal, die in Milligramm pro Kilo messbar ist. Je höher der Wert der mit “MGO” abgekürzten Substanz, umso wirksamer ist der Honig gegen Bakterien.
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Honig enthält Wasserstoffperoxid, das ist also bekannt. Manuka Honig enthält neben dieser antibakteriellen Verbindung zusätzlich also noch eine weitere wertvolle Substanz, die als ursächlich für die antibakterielle Aktivität angesehen werden kann: Das hochwirksame, Zuckerabbauprodukt, dass erst in der Bienenwabe und bei der Lagerung des Honigs entsteht: Methylglyoxal. Es gibt übrigens keinen weiteren Honig, der einen so hohen Wert des Wirkstoffes von Natur aus in sich trägt.

Die Blüte des Manukabaums ähnelt der hiesigen Kirschblüte.
Die Kennzeichnung
Jeder Honig trägt genaue Bezeichnungen auf seinem Etikett, da nimmt sich auch Manuka Honig nicht aus. Doch neben den üblichen Angaben wie Herstellungsland oder Füllmenge steht auf dem Honigglas des neuseeländischen Honigs eine Besonderheit in Form einer Zahl, meist zwischen + 100 und + 1600. Diese Zahl gibt einen genaueren Einblick darüber, wie viel MGO pro Kilo in Milligramm im Honigglas enthalten ist. Steht also auf der Deklaration: “Manuka Honig 400+ MGO”, so enthält ein Kilo von genau diesem Honig über 400 Milligramm Methylglyoxal. Es handelt sich somit um einen antibakteriellen Honig, der dennoch ein Lebensmittel bleibt.
Und noch?
Manuka Honig erlebt genau wegen seiner Wirksamkeit einen Boom. Auf der einen Seite ist das gut, denn es sichert zahlreichen Imkern ihr verdientes Brot und sorgt für eine ausgewachsene Bienenpopulation in Neuseeland. Andererseits vermiesen üble Gestalten den ehrlichen Imkern das geschäft. Doch unterm Strich ist Manuka Honig sein Geld wert, zumindest der “echte”. Und dieser lässt sich zweifelsfrei an dem MGO-Gehalt erkennen, der auf der Verpackung ausgewiesen sein muss.