Sind die Sommerblumen abgeblüht, finden (Wild-)Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten meist nur noch wenig Nahrung. Vor allem, weil Wiesen viel zu oft und früh gemäht werden. Auch die Überdüngung wirkt sich aus, es wachsen immer weniger Wildblumen in freier Natur. Selbst die Feldwegränder werden in den letzten Jahren immer öfter gemäht. So wird das Bienenfutter immer weniger.
Umso wichtiger, dass mehr insektenfreundliche Blumen in Gärten, auf Balkonen und Terrassen „aushelfen“.
Besonders jetzt im Herbst, ist das Nahrungsangebot für Bienen und ihre Verwandten besonders knapp. Nicht nur in der Natur, sondern auch in den Gärten. Allerdings muss das nicht sein, es gibt viele schöne und nützliche Herbstblüher. Eine Auswahl …
- Herbstastern (Rau- und Glattblattastern, Myrtenastern gibt es in vielen Farben und Größen), evtl auch 1-jährige Astern als Zwischenpflanzung, jedoch bieten diese weniger Nahrung
- Sedum / Fetthennen
- ungefüllte Heide / Erika
- einfache, ungefüllte Chrysanthemen
- Sonnenhut
- Sonnenbraut
- Helianthus-Arten (z.B. Stauden oder 1-jährige Sonnenblumen, diese einfach spät bzw. in mehreren Etappen säen, so blühen sie oft bis zum Oktober und liefern auch Vögeln Futter)
- spät gesäter/oder selbst ausgesäter Borretsch
- Späte Astilben/Spieren
- Ringelblumen (die Blüte lässt sich bis in den Herbst verlängern, wenn man die abgeblüten Blüten regelmäßig entfernt)
- Kapuzinerkresse wird auch von einigen Insekten angenommen
- einfache, ungefüllte Dahlien
- blühender Efeu
- Lavendel (nach der Sommerblüte bis zur ersten Blattverzweigung am Blütenstängel zurückschneiden, ergibt eine zweite Blüte)
- Agastasche (etwas frostempfindlich, aber lohnt sich)
- Kanadische Goldrute (möglichst nicht aussamen lassen, da sie sich schnell verbreitet und unter Umständen die heimische Flora verdrängt)
- sowie viele Wildblumen, die ebenfalls nach der Sommerblüte zurück geschnitten, im Herbst noch einmal blühen
Gestaltungstipp: Zu den Herbstblumen passen wunderbar unterschiedliche Gräser. Es sieht natürlich schön aus und die Grassamen bieten zudem Futter für div. Vögel (im Winter).
Und hier noch zwei Tipps
Tipp 1: Frühsommer-/Sommerblüher am besten sofort nach der Blüte abschneiden (bis auf etwa eine Hand breit). Das sieht zwar anfangs nicht so schön aus, aber die Stauden treiben wieder nach und belohnen meist mit einer zweiten, wenn auch nicht ganz so üppigen Blüte (geht z.B. gut bei Phlox, Rittersporn, Glockenblumen). Natürlich mach dies nur Sinn, wenn man keinen Samen gewinnen oder die Samen für die Vögel als Winterfutter stehen lassen möchte. Alternativ schneidet man nur einen Teil ab, so haben im Winter die Vögel etwas davon und im Herbst gibt es etwas zusätzliche Futter für die Bienen und andere Insekten. Das Schnittgut kann einfach neben dem Kompost gelagert werden oder in eine unbearbeitete Ecke legen, damit Insekten die Stängel als Winterquartier nutzen können.
Tipp 2: Darauf achten, dass überwiegend Pflanzen mit ungefüllten Blüten und auch möglichst viele bienenfreundliche Wildblumen gepflanzt werden. Denn nur diese bieten genügend Pollen und/oder Nektar.
Autorin: Heidrun Lutz
Web: wildeschoenheiten.wordpress.com