Wie jeder Organismus benötigen auch Bienen ein möglichst hochwertiges Nahrungsangebot. Die kleinen Nutztiere ernähren sich von Nektar, Honigtau, Pollen und Wasser. Honigbienen sind nicht sonderlich wählerisch bezüglich der Blühpflanzen, allerdings bieten viele Zuchtpflanzen denkbar schlechte Bedingungen für die Tiere. Bienenfreundliche Pflanzen lassen sich in jeden Garten, auf jeder Terrasse und auf nahezu jedem Balkon integrieren.
Pollen, Nektar, Honigtau, Wasser – für Bienen alles da
Aktiver Bienenschutz beinhaltet nicht nur den Kauf naturbelassener Bienenprodukte, die aus naturnaher Imkerei stammen, sondern auch die Möglichkeit, den Tieren Nahrung und somit Lebensqualität zu bieten. Jeder einzelne Garten-, Terrassen- oder Balkonbesitzer kann somit seinen ureigenen Beitrag leisten, indem er bienenfreundliche Pflanzen auswählt.
Grundsätzliches über Bienen und Blumen
Bienen sammeln normalerweise Nektar, indem sie ihren langen Rüssel einsetzen, um das Sekret der Pflanzen aufzusaugen. Leider gibt es viele Blumen und Pflanzen, die für das menschliche Auge gezielt gezüchtet werden. Diese zweifelsohne hübschen und bunten Pflanzen bieten optisch vielleicht ein Highlight – haben aber für Bienen und andere Insekten keinerlei Nutzen. Die sogenannten “gefüllten Blüten” sind farbenfroh, beinhalten jedoch keinen Pollen und keinen Nektar. Weiter gibt es Blütenkelche, die so dicht mit Staubblättern besiedelt sind, dass sie den Tieren den Zugang zum Inneren der Blüte vermehren. Eine bienenfreundliche Pflanze hingegen spendet einer Biene Pollen und Nektar – also eigentlich so, wie es die Natur auch vorgesehen hat.
Pollen oder Nektar – lebenswichtig für Bienen
Bienenfreundliche Pflanzen – Frühblüher
Achte darauf, dass du keine gefüllten Pflanzen auswählst – im Gartenmarkt lassen sich bienenfreundliche Blumen leicht daran erkennen, dass Bienen, Hummeln und andere Insekten die Blüten anfliegen.
Einige Pflanzen liefern Nektar, einige Pollen. Deswegen sollte auf Artenvielfalt gesetzt werden, um den Tieren ein möglichst breites Spektrum anzubieten.
Schön wäre es natürlich, wenn du einige Frühblüher mit einpflanzen könntest, da einige Wildbienen doch schon recht zeitig im Jahr unterwegs sind. Zu den Frühblüher gehören beispielsweise einige Zwiebelpflanzen, Sträucher aber auch Stauden.
Zwiebelpflanzen
- Schneeglöckchen – sehr robust, bieten Bienen eine sehr frühe Nahrungsquelle.
- Krokusse – besonders die frühblühenden Sorten (botanischer Krokus) werden von Bienen gerne angeflogen.
- Hyazinthen – sehr pollen- und nektarreich, so finden Bienen während der Blüte im März und April ein großes Nahrungsangebot.
- Tulpen – je verwilderte die Sorte, umso bienenfreundlicher ist sie.
Strauchpflanzen
- Kätzchenweide (Sal-Weide) – ist eine hübsche, pollenreiche Zierpflanze, die von Bienen geliebt werden.
- Haselnuss – sofern keine Allergie gegen die Hasel besteht, bereichert die gemeine Hasel sowohl den Garten als auch das Nahrungsangebot der Bienen.
Stauden
- Duftveilchen – robust, duftend und voller Nahrung für Bienen – diese Pflanze ist eine Bereicherung für jeden Pflanzenfreund.
- Nelkenwurz – eine hübsche Pflanze, die Bienen ein reichhaltiges Nahrungsangebot bietet.
Diese kleinen Beispiele zeigen auf, wie hübsch der Garten oder die Terrasse bereits im zeitigen Frühjahr bepflanzt werden kann, um den ersten vorwitzigen Bienen schon Pollen oder Blütennektar zu bieten.
Gemüsepflanzen für Bienen
Auch Gemüsepflanzen gelten als äußerst bienenfreundliche Pflanzen. Zucchini, Kürbisse, Karotten oder Kohl – aber auch Küchenkräuter sind geeignete Sammelstellen für Bienen. Optimiert wird ein Gemüse- oder Kräutergarten natürlich noch durch eine bienenfreundliche Einfassung, etwa einer kleinen Thymianhecke oder einen Lavendelhecke. Diese Hecken bieten zudem Kleinstlebewesen und Igeln Schutz im Winter.
Bienen sind auf ursprüngliche Pflanzen angewiesen, keine gezüchteten Exemplare.
Den Garten insgesamt bienenfreundlich gestalten
Rasenflächen müssen nicht unbedingt auf wenige Millimeter gekürzt werden, für Bienen und andere Insekten bieten Blumenwiesen mehr Nahrung. Zudem kann auch eine Blumenwiese gepflegt aussehen. Vielleicht gibt es der Platz her, dass ein kleines Obstbäumchen gepflanzt werden kann? Das Laub dient im Winter eventuell gleich als Überwinterungsstätte für Igel.
Unter Umständen besteht sogar die Möglichkeit, im Garten Totholz oder Felssteine auszulegen, das sind Plätzchen, in denen solitär lebende Bienen gerne brüten. Natürlich gehört zu einem bienenfreundlichen Garten auch eine Bienentränke, die den Tieren die Wasseraufnahme ermöglicht.
Es gibt so viele Möglichkeiten, bienenfreundliche Pflanzen einzusetzen. Das erfreut sowohl das Auge des Betrachters als auch alles, was im Garten brummt und summt.
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