Neben Honig, Gelée Royal und Blütenpollen ist Propolis eine der wichtigsten Bienenprodukte innerhalb der Api-Therapie, einem Zweig der Naturheilkunde, der sich rein nur auf Bienenprodukte bezieht. Die Api-Therapie ist nicht nur für Menschen geeignet – sie zeigt auch in der Tierwelt ihren Mehrwert. Im folgenden Beitrag „Propolis für Tiere“ schauen wir danach, welche Formen der Propolis für Haustiere geeignet sind. Natürlich ist und bleibt immer der Tierarzt der erste Ansprechpartner, gar keine Frage. Und aufgrund der geltenden Health-Claim-Verordnung werden wir in diesem Beitrag auch keine Heilversprechen machen. Dennoch finden wir es erstaunlich, dass Propolis seit Jahrtausenden von den Menschen genutzt wird. Rein intuitiv, denn Forschungslabore gab es damals noch nicht. Dennoch wussten die Menschen, dass ihnen und ihren Haus- und Nutztieren Propolis hilft.
Propolis und seine Wirkung im Bienenstock
Bienen sammeln Baumharz, reichern es mit körpereigenen Enzymen an und generieren so ein harziges Kitt. Das nutzen sie, um sich und ihren Bienenstock vor Keimbelastungen zu schützen. Propolis wirkt antibakteriell, antiviral, es hemmt das Wachstum von Pilzen und es sichert im Bienenstock eine gewisse Sterilität. Nicht ganz einfach, wenn man bedenkt, dass innerhalb eines Bienenheimes mehrere Tausend Tiere auf engstem Raum zusammenleben und dass dort eine hohe Luftfeuchte bei konstant 35 Grad herrscht.
Spezieller Keimvernichter?
Propolis ist im Bienenstock und im Labor mittlerweile gut erforscht. So können Forscher sagen, dass das harzige Bienenkitt besonders die „berühmten“ Erreger Staphylokokken, Streptokokken, Salmonellen, Bacillus subtilis, Bacillus alvei, Bacillus larvae, Proteus vulgaris und Escherichia coli in ihrem Wachstum hemmt, beziehungsweise diese Keime vernichten kann, sofern in sie nicht allzu großer Zahl auftreten.
Das ist drin
Propolis enthält zahlreiche Inhaltsstoffe, von denen viele noch gar nicht identifiziert sind. Hauptsächlich setzt sich das Bienenkitt aus folgenden Substanzen zusammen:
- zwischen 50 – 55 Prozent Harz
- ca. 30 Prozent Bienenwachs
- etwa 10 Prozent ätherische Öle
- rund. 5 Prozent Pollenanteile
- um die 3 Prozent organischer Stoffe (Baumbestandteile, Substanzen aus dem Bienenstock)
- ca. 2 Prozent Mineralstoffe, Spurenelemente (Kalzium, Kalium, Natrium, Magnesium, Eisen, Vitamin H)
- Aminosäuren, Enzyme, Kaffeesäureester und Polyphenole / Flavonoide
Propolis für Tiere?
In erster Linie ist für ein krankes Tier der Tierarzt zuständig. Doch wenn du beispielsweise eine Salbe für eine aufgeschürfte Pfote machen möchtest, bietet sich Propolis einfach als Zutat wunderbar an. Damit du nicht lange nach Rezepten suchen musst, findest du hier ein klassisches Rezept einer Salbe, die du ganz einfach nachmachen kannst:
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Propolissalbe
Die Salbe mit Propolis ist ziemlich fetthaltig, zieht aber sehr schnell in die Haut ein. Achte nur darauf, dass das Haustier die Salbe nicht abschlecken kann – das gilt ganz besonders für Katzen – aber auch Hundebesitzer. Pferde sind da wohl etwas unkomplizierter. Deine Zutaten:
- 100 ml hochwertiges Pflanzenöl, etwa Jojobaöl, Aprikosenkernöl oder Olivenöl
- 6 Gramm Bienenwachs
- ca. 40 Tropfen Propolistinktur
Gib das Öl und das Bienenwachs in ein Behälter, der für ein Wasserbad geeignet ist. Erwärme das Wasserbad unter stetem Rühren langsam, bis das Wachs komplett geschmolzen ist. Nach dem Schmelzen des Wachses nimmst du den Behälter aus dem Wasserbad heraus, rührst weiter und gibst direkt die Propolistropfen dazu. Alles drin? Gut verrührt? Dann kannst du abfüllen und die Salbe abkühlen lassen. Fertig.
Die Propolissalbe eignet sich für Haus- und Nutztiere, wenn es darum geht, die Hautpflege zu unterstützen. Der Aufbau der Hautzellen wird gefördert und die Haut wird hinreichend mit Feuchtigkeit versorgt. In Absprache mit dem Tierarzt kannst du Salbe auch bei entzündeten Ekzemen unterstützend zur tierärztlichen Therapie einsetzen – darüber wird dein Tierarzt sicher gerne aufklären.
Möglichkeiten der inneren Gabe
Es gibt sicher etliche Tierbesitzer, die auf Propolis als Nahrungsergänzungsmittel schwören. So findet sich das harzige Bienenkitt oft bei Wellensittich- oder Kanarienvögeln im Trinkwasser. Auch bei Hunden, Katzen oder Pferden wird gerne mal Propolis gegeben. Wichtig dabei: Niemals die alkoholhaltige Tinktur geben – wenn du es deinem tierischen Freund geben möchtest, dann entweder als Rohpropolis, Granulat oder Pulver.
Und noch: Bevor du deinem Tier Propolis geben möchtest, solltest du den Tierarzt fragen. Er kennt dein Tier vermutlich und er kann so auch die richtige menge abschätzen, die du dem Tier geben kannst. Denn da Propolis kein Medikament ist, gibt es leider auch keine allgemeingültige Dosierungsangabe. Es ist wie so oft in der Naturkunde: Individuell.